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Das richtige Gewicht - Sind Sie wirklich zum Abnehmen bereit?

Pack Deine Probleme an!


Eingekerkert in jedem Dicken sitzt ein Dünner, der wild gestikulierend bittet, herausgelassen zu werden.

Cyril Connolly (geb. 1903)


Im allgemeinen gilt die Verkaufsregel: Je besser die Ware, um so besser verkauft sie sich. Es lässt sich aber auch einiges Geld mit dem Versuch verdienen, solche Waren zu verkaufen, die ihr Geld nicht unbedingt wert sind. Dazu gehören unter anderem Diätprogramme und Schlankheitskuren. Und dass der Markt dafür blüht und gedeiht, hat seine Ursache darin, dass bei dieser Ware die Konsumenten nur allzu bereit sind, im Fall eines Misserfolgs die Schuld bei sich selbst zu suchen - und nicht bei dem Produkt.

Aber wer hat denn bei einer Schlankheitskur wirklich die besten Chancen? Welche Einstellung ist dafür am besten geeignet? Finstere Entschlossenheit oder eine eher entspannte >Mir egal<-Haltung? In diesem Kapitel befassen wir uns nicht so sehr mit der Diät selbst als vielmehr mit dem, der sie auf sich nimmt. Da es die vollkommene Diät< nicht gibt, haben wir einen Erfolg am ehesten von einer Verbindung der besten Technik mit den Wesenszügen des betreffenden Menschen zu erwarten.

Motivation

Wenn man abnehmen will, dann muss es einem mit dieser Absicht ernst sein. Schwierig wird es ohnehin, aber wenn man nicht wirklich fest entschlossen ist, dann kann nicht viel dabei herauskommen.

Stellen Sie eine Liste Ihrer Beweggründe zusammen

Auf der einen Seite Ihrer Liste führen Sie alle Gründe auf, aus denen Sie abnehmen wollen. Darin sollten aber nur Ihre eigenen persönlichen Gründe vorkommen; führen Sie nicht diejenigen Gründe an, die andere Leute für wichtig halten. So haben wir z. B. gesehen, dass im allgemeinen angenommen wird, Dicksein sei ungesund. Vielleicht drängen Familie, Freunde und Ärzte Sie, aus diesem Grund abzunehmen. Wenn das aber nicht Ihr eigener Wunsch ist, dann führen Sie ihn nicht an.

Auf der anderen Seite der Liste führen Sie alle die Gründe an, aus denen Sie nicht abnehmen wollen: Sie können beispielsweise nicht auf Schwarzwälder Kirschtorte verzichten, Sie möchten sich auch nicht in Ihrem gesellschaftlichen Leben stören lassen, usw. Sie dürfen die Bedeutung derartiger, vielleicht trivial wirkender Anlässe nicht unterschätzen.

Jetzt wägen Sie die beiden Seiten gegeneinander ab und versuchen Sie, ihren Stellenwert in Graden zu messen. Das wird Ihnen einen guten Einblick in Ihre eigene Psyche vermitteln. Viele Diätvorschläge sind von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil der Wunsch nach einer Gewichtsabnahme einfach nicht dringend genug verspürt wird.

Es ist gar nicht so leicht, den Zeitpunkt zu erkennen, an dem Sie wirklich beginnen wollen. Gestehen Sie sich ruhig ein, dass Sie noch nicht zum Anfangen bereit sind!

Die Wissenschaftler haben bisher vergeblich nach einer Methode gesucht, die Erfolgschancen bestimmter Programme zur Gewichtsabnahme vorherzusagen. Wie lässt sich die Motivation einer bestimmten Person messen, wenn nicht am Erfolg ihrer Bemühungen? Immerhin haben auch die Vorarbeiten auf diesem Gebiet bereits zu einigen Ergebnissen geführt, die zumindest recht lehrreich sind.

Erfolgsprognose

Mit wissenschaftlichen Arbeiten konnte bewiesen werden, dass es weder einen einzelnen Wesenszug noch auch eine Kombination von Charakterzügen gibt, aus denen die Fähigkeit zum Abnehmen und das Halten des verminderten Gewichts vorhergesagt werden könnte. Etwa 20 Charakterzüge wurden getestet, und dabei stellte sich heraus, dass es keinen bestimmten Persönlichkeitstyp gibt, der dabei erfolgreicher wäre als andere. Und was noch wichtiger ist: Es gibt auch keinen Persönlichkeitstyp, der eher versagen würde als andere. Dies dient als ein weiteres Argument gegen das häufig zu hörende Vorurteil, bestimmte Menschen wären eben von Haus aus dick und müssten schon von ihrer Persönlichkeit her dick bleiben. Außerdem ergab sich keinerlei Zusammenhang zwischen Erfolg bei Schlankheitskuren und Rasse, Alter, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung.

Allerdings gibt es einige physiologische Hinweise, mit deren Hilfe sich der Erfolg bis zu einem bestimmten Grad voraussagen lässt: Anzahl der Fettzellen, Grundumsatz, Abhängigkeit der Insulinproduktion von äußeren Anregungen. Aber mit diesem medizinischen Fachwissen kann der Mensch, der auf sich allein gestellt gegen sein Übergewicht kämpft, oftmals nicht viel anfangen.

Ersatzaktivitäten

Viel wichtiger für Ihre Erfolgsaussichten ist der eine rote Faden, der sich durch alle Berichte von erfolgreichen Behandlungen zieht: di e Änderung in Bewegungsverhalten und Lebensstil . Es ist unumgänglich, dass Sie, wenn Sie abnehmen wollen, Ihr Leben nicht mehr auf passive, am Essen orientierte Art und Weise verbringen, sondern aktiver werden und den Genuss des Essens durch andere befriedigende Situationen und Interessen ersetzen. Darum geht es vor allem anderen: Finden Sie etwas, das Ihnen mehr Spaß macht als Essen! Das klappt vielleicht nicht sofort, aber es ist von größter Bedeutung, dass Sie die Suche danach nicht aufgeben.

Belohnen und loben Sie sich selbst!

Lob und allgemeine Bewunderung, die Ihnen beim Abnehmen zunächst einmal zufliegen werden, verstummen bald wieder. Wenn Sie also das erreichte Gewicht halten wollen, dann müssen Sie fähig sein, sich selbst zu loben und zu belohnen. Je größer Ihr Repertoire an Verstärkern, um so wahrscheinlicher der Erfolg. Unter Verstärkern versteht man Belohnungen, die Sie sich selbst erteilen, weil Sie sich z. B. mehr Bewegung machen oder weil Sie ein kalorienreiches Dessert nicht gegessen haben.

Manchmal sind allerdings diese Selbst-Belohnungen nicht genug. Erleichtert wird der Erfolg durch die Hilfe von anderen: der Ehefrau oder dem Ehemann, von Liebhabern, Eltern, engen Freunden oder Arbeitskollegen. Moralische Unterstützung durch unsere Mitmenschen spielt in den meisten Fällen eine sehr wichtige Rolle.

Kaufen Sie sich neue Kleider!

Ein weiteres, unerwartetes Anzeichen für den wahrscheinlichen Erfolg einer Schlankheitskur ist der Umstand, ob und dass man sich neue Kleider kauft. Die weit geschnittenen Konfektionsgrößen, die noch immer hinten in Ihrem Schrank hängen, sind eine Bestätigung dafür, dass Sie nämlich damit rechnen, bald wieder zuzunehmen. Belohnen Sie sich, indem Sie nach jedem größeren Gewichtsverlust wieder ein neues Kleid erwerben, auch wenn Sie vielleicht noch gar nicht so schlank sind, wie Sie eigentlich sein möchten. Wer die alten Klamotten rasch entschlossen wegwirft und sich stattdessen neue kauft, hat im allgemeinen mehr Chancen, das gesteckte Ziel zu erreichen.

Erfreuen Sie sich Ihrer neuen Gestalt!

Wichtig ist auch, ob Sie imstande sind, sich selbst als schlank zu fühlen und vorzustellen. Konzentrieren Sie sich auf ein neues, schlankes Bild von sich selbst. Identifizieren Sie sich mit Ihrem neuen Aussehen! Wer sich selbst auch nach beträchtlicher Gewichtsabnahme noch immer als zu dick sieht, der nimmt viel leichter wieder zu! Wer sich im Gegensatz dazu als schlank sieht - vielleicht sogar als ungerechtfertigt schlank -, der ist eher imstande, sein Gewicht zu halten.

Die nächste Versuchung kommt bestimmt - stellen Sie sich darauf ein!

Wichtig für den ehemals übergewichtigen Menschen mit der neuen, schlanken Vorstellung von sich selbst ist eine Reihe von Erkenntnissen - um nicht zu sagen Tricks -, wie er am besten mit seinen persönlichen Problemen, die er früher durch Essen zu entschärfen versucht hat, auf andere Weise fertig wird. Wissenschaftlichen Studien zufolge ist gerade bei gesellschaftlichen Ereignissen die Versuchung am größten. Wer damit fertig werden kann (Mahlzeiten im Urlaub, Partys, Essen im Restaurant, abendlichen Empfängen), der hat die größten Aussichten auf einen andauernden Erfolg. Außerdem muss man auch lernen, den Versuchungen zu begegnen, die aus Kummer und Frustration entstehen.

Das einmal erreichte Gewicht halten zu wollen bedeutet, Situationen und Verhaltensweisen rechtzeitig zu erkennen, die Ihnen gefährlich werden können, und beim ersten Anzeichen von Schwäche sofort Gegenmaß nahmen zu ergreifen. Das heißt natürlich, dass man sehr wachsam und bereit sein muss, Warnsignale als solche auch zu erkennen.

Haben Sie Vertrauen zu sich selbst!

Der dauernde Erfolg hängt auch von dem Gefühl ab, dass die Anstrengungen tatsächlich nützen. Wer sich zutraut, eine im Ansatz bereits gefährliche Situation in den Griff zu bekommen, der wird wahrscheinlich leichter damit fertig - sogar mit den Folgen einer kleinen Kaloriensünde. Planen Sie mögliche oder wahrscheinliche Rückschläge von vornherein ein und lernen Sie, damit fertig zu werden. Ratschläge dafür finden Sie im nächsten Kapitel.

Wir haben also festgestellt, dass der Erfolg einer Diät oder Schlankheitskur nur wenig von Rasse und Klasse, von Geschlecht oder Alter zur Zeit der Entstehung des Übergewichts abhängt. Viel wichtiger sind dagegen die Veränderungen, die man während und als Resultat einer Gewichtsabnahme durchmacht. Es kommt also nicht so sehr darauf an, was Sie von Haus aus sind , sondern vielmehr, ob und wieviel Sie lernen können. Dazu zählen die Veränderungen vom eigenen Ich und Ihrer Selbsteinschätzung, Ihrer Einstellung zum Essen, Ihres ganzen Lebensstils, wieweit Sie bereit sind, schwierigen Situationen zu begegnen, und ob und wieweit Sie sich selbst zutrauen, mit den unweigerlich auftauchenden Problemen fertig zu werden.

Am meisten Erfolg haben diejenigen, die ein System des Eigenlobs entwickeln, das stark genug ist, um sie die meiste Zeit bei der Stange zu halten. Es erweist sich also als viel besser, sich selbst dauernd zu sagen: »Bravo! Gut gemacht! Nur so weiter!« als: »Na, da haben wir's ja schon wieder. Du Idiot! Du Versager! Mit dir ist es zum Weinen!« Das kommt Ihnen vielleicht ganz falsch vor, besonders dann, wenn Sie nach strengen Maßstäben erzogen worden sind und deswegen leicht zu Schuldgefühlen neigen. Aber die Vorstellung, dass man sich unbedingt selbst die Schuld an jedem Misserfolg geben soll, ist falsch-wahr ist oftmals eher das Gegenteil!

Selbstkontrolle

Sie haben inzwischen erkannt, dass >Selbstkontrolle< nichts mit angeborenen Eigenschaften wie Willenskraft, Zurückhaltung oder Selbstdisziplin zu tun hat. Selbstkontrolle ist nicht etwas, was man hat, sondern was man tut . Die Sehnsucht nach solchen Idealen wie Willenskraft und Selbstdisziplin macht einen vielleicht sogar noch anfälliger für unkontrolliertes Essen.

Dieser scheinbar paradoxe Effekt wurde in einem Experiment demonstriert. Die Versuchspersonen wurden gebeten, aus großen Bechern Erdbeermilch zu kosten, und man sagte ihnen, dass sie an einer Studie über Geschmacksempfindung teilnehmen würden. Als nächstes wurden sie gebeten, aus einer großen Schüssel soviel Speiseeis zu nehmen, wie ihnen das für weitere Geschmacksurteile nötig erschien. Vor dem Experiment waren alle gefragt worden, ob sie sich für Menschen hielten, die sich beim Essen beherrschen könnten oder nicht. Die Ergebnisse zeigten das faszinierende Gegenteil: Diejenigen Versuchspersonen, die sich selbst als disziplinierte Esser eingestuft hatten, nahmen nach den ersten beiden großen Bechern Erdbeermilch nachher mehr Eis zu sich - so, als ob sie zuvor nichts getrunken hätten. Offenbar folgten sie dem Gefühl, dass es, nachdem sie bereits über die Stränge geschlagen hatten, jetzt auf weiteres nicht mehr ankäme; also gaben sie jede Zurückhaltung auf - und machten ihre >mangelnde Willenskraft dafür verantwortlich. Personen, die sich bei dem Versuch als weniger diszipliniert bezeichnet hatten, verhielten sich in genau gegenteiliger Weise: Wenn sie mehr Erdbeermilch tranken, dann aßen sie hinterher weniger Eis. Es waren also diejenigen, die sich selbst für diszipliniert hielten, die nach einem ersten Schritt in die falsche Richtung besonders anfällig für exzessives Essverhalten waren. Das deutet darauf hin, dass Vertrauen auf die eigene >Willenskraft< eine wirksame Selbstkontrolle womöglich eher erschwert.

Wenn man abnehmen und das erreichte niedrigere Gewicht später auch halten will, dann muss man ständig auf die Gefahrensignale achten, die die Vorboten eines Rückfalls sein könnten. Tritt ein solcher Rückfall ein, dann ist das aber keineswegs eine Katastrophe, auch nicht das Ende aller guten Vorsätze und Bemühungen! Benutzen Sie einen solchen Rückfall ja nicht als Vorwand, sich in Schuldgefühle zu stürzen, sondern versuchen Sie vielmehr daraus zu lernen, welche Versuchungen Ihrem neu gewonnenen Lebensstil besonders gefährlich werden können.

Was ist Erfolg?

Wenn Ihre bisherigen Erfahrungen mit der einen oder anderen Diät trotz ehrlicher Anstrengungen nichts als eine schier endlose Kette von Misserfolgen waren, dann werden Sie vielleicht mit den Problemen leichter fertig, sobald Sie erkannt haben, dass diese Misserfolge nicht unbedingt nur auf Ihr eigenes Konto gehen. Und was passiert, wenn man auf die Dätvorschläge ganz verzichtet und sich statt dessen darauf konzentriert, mit den psychischen Konsequenzen des Übergewichts fertig zu werden?

Emanzipation der Dicken

Susan und Wayne Wooley, zwei amerikanische Psychologen, haben die Meinung vertreten, man solle den Dicken nicht immer nur einreden, dass sie unbedingt abnehmen müssten, sondern ihnen lieber helfen, sich mit ihren Rundungen abzufinden und damit leben zu lernen. In verschiedenen Ländern haben sich übergewichtige Menschen bereits zu Gruppen zusammengeschlossen, sie bestehen auf ihrem Recht, dick zu sein, und stützen einander in ihrer Lage als geächtete Minderheit. Mit zumindest zweien ihrer Grundsätze bin ich vollkommen einverstanden.

Zunächst einmal werden übergewichtige Menschen in vielen Industrieländern zweifellos mit Verachtung behandelt. Jeder, der ihnen klar macht, dass sie keine schlechten Menschen seien und dass sie keinen Grund hätten, sich zu schämen, handelt daher sicherlich berechtigt und vernünftig. Die meisten Dicken sind über ihren Zustand unglücklich, aber die Wissenschaft belegt, dass dicke Leute sich deshalb unglücklich fühlen, weil sie dick sind, und nicht etwa dick, weil sie sich unglücklich fühlen.

Der zweite Grundsatz, der hinter dem Zustandekommen solcher Gruppen steht, lautet: Diät halten passt nicht für jeden. Und das ist auch ganz sicherlich richtig, denn bisher haben fast alle Methoden zur Gewichtsabnahme - mit Ausnahme der wirklich lebensgefährlichen - bei den meisten Menschen keinen dauernden Erfolg gezeitigt. Wiederholtes Fasten, Abnehmen und wieder Zunehmen kann zu Stoffwechselerkrankungen und seelischen Störungen führen und spätere Versuche mit Diätprogrammen von vornherein vereiteln. Diese Gruppen sind also durchaus im Recht, wenn sie die bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse auf ihre eigene Weise interpretieren.

Trotz alldem wollen die meisten übergewichtigen Menschen dünner werden. Es genügt daher wahrscheinlich nicht, wenn man ihnen hilft, ihre eigene Fülle hinzunehmen und mit einer ablehnenden öffentlichen Meinung fertig zu werden. Schon allein der Umstand, dass Übergewicht sich gesundheitsschädlich auswirken kann und dass fast alle Dicken nach einer kräftigen Gewichtsabnahme gesünder sind, ist ein überzeugender Grund, abzunehmen. Die nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Übergewichts liefern ein übriges an einleuchtenden Gründen. Eines Tages wird man mit Dicken und Dünnen gleichermaßen umgehen, so wie man heute Größenunterschiede für natürlich hält: Als völlig normale Spielarten der menschlichen Gestalt. Wenn diese Gruppen dazu beitragen, unsere Einstellungen und Vorurteile zu verändern, um so besser!



       ► Fortsetzung



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