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Heilpflanzen und ihre Kräfte
Ein Ratgeber für Fragen der Gesundheitsmedizin auf natürlicher Basis
Heilpflanzenlexikon - Farbige Abbildungen und Beschreibungen der 247 wichtigsten Heilpflanzen
(Fortsetzung)
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CAPSELLA BURSA-PASTORIS
HIRTENTÄSCHEL
Brassicaceae ( = Cruciferae)
Eur, N-Afr, W-As
Gemäßigte Zonen
Der eigenartige Name wird von den kleinen beutelförmigen Schoten abgeleitet, die der Tasche früherer Hirten ähnelt Das 20-40 cm hohe Kraut wächst praktisch überall auf Ödplätzen, zwischen Steinen an Bahndämmen und Flussufern. Auf der spindelförmigen Wurzel wächst zunächst eine Blattrosette aus Blättern wie beim Löwenzahn, jedoch kleiner. Am Stengel sitzen schmale, umfassende Blätter. Die kleinen weißen Blüten bilden eine Trugdolde, die sich dann nach oben auseinanderwächst. Während die unteren Blüten bereits fruchten, blühen die oberen unentwegt weiter bis im Herbst. Eine Pflanze kann bis 40000 Samen bilden. Ein unverwüstliches Unkraut, das in der ganzen Pflanze nützliche Wirkstoffe enthält. Sie wirken ähnlich wie jene des Mutterkornes, aber von bedeutend schwächerer Wirkung. Mit Vorteil sollte man sie in Form von Präparaten einsetzen, nicht als Tee.
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CAPSICUM ANNUUM
PAPRIKA, CAYENNE-PFEFFER
Solanaceae
MAm
Warme + warm
gemäßigte Zonen
Die Familie der Nachtschattengewächse umfasst Giftpflanzen wie Tollkirsche und Bilsenkraut, aber auch viele Nutzgewächse wie Kartoffeln (auch die grünen Teile der Kartoffel sind giftig), Tomate und eben Paprika, die in zahlreichen Rassen angebaut werden. Aus einer meist geraden Pfahlwurzel wachsen die ausdauernden, bis 1 m hohen sperrigen Sträucher mit gestielten dunkelgrünen, üppigen Blättern von elliptischer und gezähnter Form. Die Früchte bilden leuchtendrote, 6-10 cm lange aufgeblähte Schoten, die im Innern an fleischigen Scheidewänden zahlreiche Samen tragen. Die Früchte der Paprika werden pharmazeutisch verwendet, heute vorwiegend die «feurigeren» kleineren Früchte des Cayennepfeffers mit höherem Gehalt an Wirkstoffen.

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CAREX ARENARIA
SANDSEGGE, RIEDGRAS
Cyperaceae
N+W-Eur, O-NAm
Die Seggen bilden eine sehr große Familie unter den Gräsern. Den Sandseggen kommt die Aufgabe zu. sandige Dünen an Meeresküsten zu bewachsen und damit eine Vegetation zu ermöglichen. Andere Seggenarten übernehmen die gleiche Aufgabe im Gebirge; sie halten die Erdkrume zusammen und bilden Humus über dem Gestein Aus einem knotigen, ästigen Wurzelstock mit langen, in Fasern aufgelösten Niederblättern wächst der Stengel 20-50 cm hoch, scharf dreikantig und am Grunde von braunen Blattscheiden umhüllt. Lange, 2-4 mm schmale rinnige Blätter mit rauhem Rand und rauhem Rückennerv sitzen herablaufend am Stengel. Der ährige, 3-6 cm lange Blütenstand ist leicht überhängend und trägt 4-16 männliche und weibliche Ährchen. Die Gräser bzw. die Blütenähren riechen schwach aromatisch. Die eigentlichen Wirkstoffe finden sich im Wurzelstock.
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CARICA PAPAYA
MELONENBAUM
Caricaceae
M + N-SAm, MAm
Warme Zonen
Der Papayabaum gehört zu den Nutzpflanzen vieler tropischer Länder. Der Stamm, 4-6 m hoch, verholzt nur teilweise und trägt auf der Rinde große Blattnarben. Er wächst sehr schnell, stirbt aber nach 3-4 Jahren wieder ab Das Stammende trägt einen Schopf großer langgestielter, handförmig gelappter Blätter. Die männlichen Blüten stehen auf getrennten Pflanzen (zweihäusig) in einer achselständigen Rispe, die gelblichweißen weiblichen Strahlenblüten zu 1-3 in den Blattachseln. Der Fruchtknoten enthält zahlreiche Samenanlagen. Die Früchte, längsgefurchte fleischige Beeren, werden 5-30 cm groß und bis 5 kg schwer. Das saftige gelblichrote Fruchtfleisch enthält zahlreiche schwarzglänzende Samen. Früchte, Samen und Blätter der milchsaftführenden Pflanze enthalten eine ganze Reihe interessanter Fermente und Vitamine. Medizinisch besonders wichtig ist das Papain oder Papayotin.
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CARLINA ACAULIS
SILBERDISTEL, EBERWURZ
Asteraceae ( = Compositeae)
M-Eur
Im kalkhaltigen Boden sonniger, steiniger Hänge, in Höhen bis auf 2400 m ü. M., wächst die stengellose Eberwurz. In vielen Gebieten steht sie unter Naturschutz. Die Bergbauern jedoch stechen die Wurzeln aus, da die ausladenden Blätter vom Vieh nicht gefressen werden und den Nutzpflanzen den Boden streitig machen. Die aussen braune, innen weiße, teilweise verholzte, bis 20 cm lange und zirka 2 cm dicke Pfahlwurzel führt einen weißen Milchsaft. Sie trägt knapp über dem Boden, selten auf einem kurzen Stengel (acaulis = stengellos), eine Rosette aus hellgrünen, fiederschnittigen, eckiggelappten Blättern, die in stachelige Zipfel auslaufen Pergamentartige, silberweiße, schmal-spitze Hüllblätter umgeben die eigentlichen Blüten mit dem so dekorativen Kranz von zirka 15 cm Durchmesser In seiner Mitte stehen die eigentlichen, goldgelben oder rötlichen Rohrenblüten in einer flachen Scheibe. Im Herbst stehen dichtgedrängt auf den Blüten die braunen Samen an langen Haaren, die diese mit dem Wind forttragen. Schon im Mittelalter war die Wurzel als Heilmittel gegen Tierkrankheiten und zur Anregung der Harnausscheidung bekannt und wurde von Kräuterkundigen zum Anbau empfohlen. Obwohl man in den letzten Jahren neben den bitteraromatischen Stoffen auch antibiotisch wirkende Substanzen entdeckt hat, wird die Eberwurz nicht mehr häufig verwendet. Das Ausgraben ist zudem sehr mühsam.

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CARUM CARVI
KÜMMEL
Apiaceae (= Umbelliferae)
Eur, M + N+W-As, NAm
Sonne, also Licht und Wärme sind die wichtigsten Lebenselemente des Kümmels. Er braucht sie, um sein wärmendes ätherisches Öl bilden zu können. Er gedeiht auf mageren, sonnigen Naturböden bis in Höhen von 2000 m ü. Μ Für die Früchtegewinnung wird er in vielen Landern angebaut. Im ersten Jahr bildet sich nur eine Grundrosette auf einer rübenförmigen Pfahlwurzel Erst im zweiten Jahr erscheint der kantige hellgrüne Stengel mit wenigen, fiederigen Blättchen. Kleinste weiße Blüten stehen am Stengelende in einer zusammengesetzten Dolde Die Früchte spalten sich bei der Reife in zwei leicht sichelförmige Hälften oder Teilfrüchte. Diese enthalten das wärmende ätherische Öl, das aber auch an den zerriebenen Blattchen zu riechen ist (Erkennungszeichen). Alle Pflanzen, die ätherische Öle bilden, benötigen dazu eine intensive Sonneneinstrahlung.
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CASSIA ANGUSTIFOLIA
KASSIA, SENNA
Caesalpiniaceae -Leguminosae
M-Afr
Warme Zonen
Die Cassia angustifolia ist ein Halbstrauch, der je nach Kultursorte 60 cm oder als Strauch 1-2 m hoch wächst. Die unten verholzten Stengel sind oben wenig verzweigt und tragen die paarig gefiederten Blätter. An ihrer 7-12 cm langen, von einer deutlichen Rinne durchzogenen Spindel stehen die 5-6 cm langen, ca. 2 cm breiten, schmalanzettlichen Fiederblättchen mit grüner ledriger Spreite Die gelben Bluten sitzen in einer Traube am Stengelende. Die pergamentartigen flachen braunen Schoten werden 3-5 cm lang Blätter und Schoten enthalten die sehr bekannten laxierenden Wirkstoffe. Neben Cassia angustifolia und Cassia senna L., die uns die Sennesblätter und Sennesschotten liefern, ist noch die Cassia fistula L. von Bedeutung, deren Fruchtmus ebenfalls laxierend wirkt.

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CASTANEA SATIVA
EDELKASTANIE
Fagaceae
SO-Eur, SW-As, S-Eur
Die Edelkastanie wächst bis 35 m hoch. Die Rinde ist glatt, olivebraun, mit hellen Korkwarzen durchsetzt Die großen robusten Blätter sind kurz gestielt und 10-20 cm lang. Sie sind stark genervt und am Rande spitz gezahnt, oberseits lederartig glänzend und sattgrün, unterseits blassgrün und im Frühjahr etwas graufilzig. Die männlichen Blüten sitzen zu mehreren Knäueln vereinigt an ca. 20 cm langen aufrechtstehenden Kätzchen. Die weiblichen Blüten stehen zu 2-7 am Grunde der männlichen Scheinähren in den Blattachseln Die eigentlichen Kastanien sind zu 2-3 in eine grüne, später bräunliche, außen weich-, aber spitzstachelige Fruchthülle eingeschlossen, die bei der Reife mit vier Klappen aufspringt. Die Kastanien enthalten viel Stärke, Proteine, Kohlenhydrate und Gerbstoff. die Rinde bis 12% Gerbstoff und Pektin, die Blätter ebenfalls verschiedene Gerbstoffe.
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CEANOTHUS AMERICANUS
AMERIKANISCHER SECKELSTRAUCH, WILDER SCHNEEBALL
Rhamnaceae
NAm
Der ca. 1 m hohe Strauch wächst häufig auf felsigen Prärien, in offenen Wäldern, an Bahn- und Straßendämmen. Die nur oben verzweigten Stengel sind derb grünbraun, leicht behaart, verholzen später und erhalten dann eine braune Rinde, ähnlich wie andere Rhamnusarten. Die kurzgestielten Blätter stehen alternierend Sie sind oberseits dunkelgrün und behaart mit einer eiförmigen Spreite und stumpfer Spitze (Länge 4-6 cm) und gesägtem Rand Auf der heileren Unterseite tragen Blattstiel und Nerven eine leichte Behaarung. Aus den oberen Blattachseln der diesjährigen Zweige treiben die Blütenstände in Form einer weißen Rispe. Die Indianer verwendeten die Wurzelrinde gegen Schleimhauterkrankungen und gegen Fieber. Die Blätter dienten unter dem Namen " New Jersey Tee" als Ersatz für Schwarztee. Es wurden verschiedene Wirkstoffe gefunden (Gerbstoff, Alkaloide, Saponine).
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CENTAURIUM UMBELLATUM
TAUSENDGÜLDENKRAUT
Gentianaceae
Eur, N-Afr, As, NAm
Dieses ein- bis zweijährige Kraut, wie der Name aussagt, schon bei den Römern und Europäern des Mittelalters hoch geschätzt, finden wir in sonnigen Weiden, an Wegrändern, in Waldlichtungen, auf kalkreichem Boden. Aus der hellen Wurzel sprießt über dem Boden eine Blattrosette mit saftiggrunen, verkehrteiförmigen Blättern. Am vierkantigen Stengel von 20-40 cm Höhe sitzen kreuzweise gegenständige längliche, deutlich genervte lanzettliche Blätter. In einem doldigen Blütenstand am Stengelende sitzen die kleinen hellroten Blütenröhrchen mit fünfspaltig ausgebreitetem Rand. Sie werden nur vormittags von Insekten bestäubt, die Samen durch den Wind verbreitet. Die für Enziangewächse typischen Bitterstoffe finden sich im ganzen Kraut, tausend Gulden wert für einen überlasteten Magen. Es hat gegenüber dem Wermut den Vorteil, dass es keine schädlichen Nebenwirkstoffe enthält.
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