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Heilpflanzen und ihre Kräfte
Ein Ratgeber für Fragen der Gesundheitsmedizin auf natürlicher Basis
Heilpflanzenlexikon - Farbige Abbildungen und Beschreibungen der 247 wichtigsten Heilpflanzen
(Fortsetzung)
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STRYCHNOS NUX-VOMICA
BRECHNUSS
Loganiaceae
S-As, Αfr. Aus
Die Strychnosarten sind in den meisten Tropen der Welt heimische Bäume. Schon im 15 Jahrhundert kam die Brechnuss nach Europa, vermutlich erst als Gift gegen Wild und Nagetiere. Irrtümlicherweise erhielt sie den Namen Brechnuss, weil sie wahrscheinlich mit einer anderen Strychnosart verwechselt wurde. Die Wirkstoffe sind wohl stark giftig, erregen aber nicht zum Brechen. Sie gehören zu den bittersten Substanzen.
Die wildwachsenden Bäume werden 10-12 m hoch Die Zweige tragen kreuzgegenständig breiteiförmige gestielte kahle Blätter. Die rötlichen Röhrenblüten mit tellerförmig ausgebreiteten Kronzipfeln stehen in doldenartigen Blütenständen Die Frucht ist eine orangerote Beere von 3-6 cm Durchmesser mit einer häutigen brüchigen, 1-3 mm dicken Schale. Diese umschließt weißes, bitteres Fruchtfleisch, worin mehrere meist 2-4 aufrecht gestellte Samen eingebettet sind.
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SWERTIA CHIRATA
MOORENZIAN CHIRETTA
Gentianaceae
Himalaya, M-Afr, S-As
Dieses Enziangewächs ist, wie die meisten dieser Familie, eine Gebirgspflanze, die in den Regionen um den Himalaya beheimatet ist: im Tibet, in Nepal und weiter östlich. Die Hindus schätzen die Swertia seit uralten Zeiten als Magen- und Fiebermittel.
Das einjährige oder ausdauernde Kraut wird 10-20 cm hoch und trägt am kantigen aufrechten Stengel gegenständig die saftiggrünen, lanzettiich zugespitzten Blätter. Am Grunde sind sie oft langgestielt. Die stahlblauen Blüten stehen gedrängt in Rispen am Stengelende. Im Innern der Kronröhre sind die Staubblätter in verschiedenen Höhen eingefügt. Der eiförmige oder runde Samen ist geflügelt.
Medizinisch wertvoll sind die Enzianbitterstoffe. In Indien wird die Droge als Chirettakraut gehandelt und zu Tonika und appetitanregenden Likören verarbeitet.
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SYMPHYTUM OFFICINALE
WALLWURZ, BEINWELL
Boraginaceae
Eur, As, NAm
Sowohl der griechische wie der altdeutsche Wortstamm der Pflanze hängen mit ihrer schon im Altertum erkannten Wirkung zusammen (zusammenwachsen, zusammenheilen). Die Wallwurz bevorzugt feuchte Bachufer, Wiesengräben und Teichränder, wo ihre rübenförmige, außen schwarze Wurzel im weichen Boden gründen kann. Sie bildet 30-90 cm lange fleischige Stengel, die sich erst oben verzweigen. Die langen wechselständigen Blätter stehen herablaufend am Stengel und sind wie dieser borstig behaart. In den Achseln der oberen, kleineren Blätter stehen auf violett überlaufenen Stengeln die rotvioletten, seltener gelblichweißen Blütenglocken, die sich in einer üppigen Rispe der Erde zuneigen. In der frischen oder getrockneten, innen gelblichweißen Wurzelrübe finden wir interessante Wirkstoffe, deren Heilkräfte in Form von Präparaten und Tinkturen am besten zur Geltung kommen.
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TARAXACUM OFFICINALE
LÖWENZAHN
Asteraceae ( = Compositae)
Gemäßigte Zonen
Der Löwenzahn zählt zu den häufigsten Wiesenpflanzen. Der Name Löwenzahn bezieht sich auf die spitzen Zähne der gesägten Blätter. Auf mastigen Frühjahrswiesen bilden die goldgelben Blüten oft weithin leuchtende Flächen. Aus einem kurzen Wurzelstock mit einer fleischigen Pfahlwurzel bilden die Blätter eine grundständige Rosette. Sie sind hellgrün mit unregelmäßig gezähntem Rand. Die Blattformen passen sich der Umgebung und dem Klima an. Im Gebirge sind sie viel kleiner und stehen auf einer verhältnismäßig größeren Wurzel. Die röhrenartigen Blutenstiele führen, wie die Blätter und die Wurzel, Milchsaft. Sie sind blattlos und tragen in ca. 20-25 cm Höhe den dicken vielblättrigen Hüllkelch, der die zahlreichen goldgelben Zungenblüten umgibt. Die bei Sonnenschein weit offenen Blüten schließen sich abends und bei Regenwetter. Auf dem kugeligen Fruchtboden stehen dichtgedrängt die dunklen Früchtchen, jedes oben mit einem ca. 10 mm langen Haar und an dessen Ende mit einem vielstrahligen Haarbüschel (Pappus) versehen, der die reifen Samen mit dem Wind fortträgt. Die vitaminreichen Jungschosse des Frühjahrs und die Wurzeln enthalten die Wirkstoffe.
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TEUCRIUM CHAMAEDRYS
EDELGAMANDER, GAMANDER
Lamiaceae ( = Labiatae)
Μ + S-Eur, NW-Afr, SW-As
Der Edelgamander bevorzugt Kalkgestein, trockene Wiesen, felsige Hänge als Standort Auf Wurzeln mit weitreichenden unterirdischen Ausläufern wachsen die teilweise verholzten runden Stengel ca. 15-25 cm hoch Sie sind häufig violett angefärbt Die kleinen gegenständigen Blättchen mit länglich-ovalen Spreiten weisen einen gezahnten Rand auf. Stengel und Blättchen sind behaart. Das kleine Pflänzchen wird ganz von der länglichen Blütenähre dominiert. In den oberen Blattachseln stehen die mehrzipfligen Blütenkelche mit den rosaroten Kronblattern. die von den Staubgefäßen überragt werden. Gesammelt wird das blühende Kraut, das Gerbstoffe und wenig ätherisches Öl enthalt. In Waldlichtungen begegnen wir dem Wald-Gamander (Teuerium scorodonia) mit einem 40-70 cm hohen Stengel, herzförmigen Blättern und gelblichen einseitigen Blütenrispen
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THYMUS VULGARIS
GARTENTHYMIAN
Lamiaceae (=Labiatae)
S-Eur
Warm gemäßigte Zonen
Mit verästelten und oft verholzten Zweigen bildet der Thymian einen Halbstrauch von 20-40 cm Höhe. In trockenen sonnigen Lagen des Mittelmeergebietes und in Südfrankreich überwächst er größere Felder. Weil er als Gewürz wie als Heilpflanze beliebt ist, wird er in vielen Gärten angebaut. Die kleinen schmal-linealen Blättchen sind unterseits filzig behaart, am Rande oft eingerollt und sitzen gegenständig an kurzen Stielen, die kleine Nebenblättchen tragen In den oberen Blattachseln bilden die kleinen rosafarbigen Lippenbluten üppige Scheinquirle. Aus den zwittrigen größeren Blüten ragen Staubgefäße; die weiblichen Blüten sind kleiner. Die ganze Pflanze riecht angenehm aromatisch. Die jungen Schosse verwenden wir als Frischgewürz für Salate und Tomaten, die getrockneten Blättchen als Einzelgewürz oder gemischt im «Herbes de Provence». Außer Bitterstoff und Gerbstoffen enthält der Thymian hauptsächlich ätherisches Öl mit dem das Bakterienwachstum stark hemmenden Thymol. Aroma und Thymolgehalt variieren stark bei den verschiedenen Wildrassen und Anbausorten. Eine den nördlichen Ländern angepasste Art, der deutsche oder Winterthymian, gedeiht als winterharte Form, jedoch mit geringerer Würzkraft. Der Bergthymian oder Quendel (Thymus serpyllum L s.l) bildet in nördlichen und gebirgigen Regionen bis in Höhen von 3000 m und in der Arktis mit über den Boden kriechenden Stengeln ausdauernde Teppiche, die oft den ganzen Sommer blühen.
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ΤΙLIΑ PLATYPHYLLOS (а) TILIΑ CORDATA (b)
SOMMERLINDE, WINTERLINDE
Tiliaceae
a) Eur
b) M+S-Eur, NAm
Die Linden gehören zu den Laubbäumen der gemäßigten Zonen. Die kleinblättrige Winterlinde oder Steinlinde (T. cordata) bildet einen eher kurzen Stamm mit brauner glatter Rinde, die im Alter borkig wird. Sie bevorzugt tiefgründigen und lockeren Boden; an Waldrändern, oft auch als Alleebaum angepflanzt. Die großblättrige oder Sommerlinde ( T. platyphyllos ) kennen wir als Schattenspender. Sie kann bis 33 m hoch und 1000 Jahre alt werden. Die Blätter der Sommerlinde sind herzförmig, am Rande gezähnt und auf der Unterseite besonders in den Nervenwinkeln weißlich behaart Die Blätter der Winterlinde haben eine derbere, schmalere Spreite, die unterseits in den Nervenwinkeln rostfarbene Haarbüschel aufweist. Die langgestielten Blüten bilden eine Trugdolde mit 3-5 Blüten (Sommerlinde) oder mit 5-11 Bluten (Winterlinde) Der Stiel ist mit einem pergamentartigen, weingelben Hochblatt verwachsen. Während der Blütezeit verbreitet sich weithin das angenehme Aroma des ätherischen Öls Außer den Blüten der genannten Arten (nicht aber der schwül duftenden Arten wie T. tomentosa Moench) wird noch die Innenrinde arzneilich verwendet Lindenblütentee ist ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten.
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TRIGONELLA FOENUM-GRAECUM
BOCKSHORNKLEE, GRIECHISCH HEU
Fabaceae (= Papilionaceae)
SW-As
Warm gemäßigte Zonen
Der lateinische Name (Griechisch Heu) zeigt, dass diese Pflanze auch im Altertum genutzt wurde. Das einjährige Kraut wird ca. 50 cm hoch, treibt aufrechte oder niederlegende, wenig verzweigte kahle runde Stengel. Die gestielten Blätter sind dreizählig mit verkehrteiformigen Zipfeln In den oberen Blattachseln stehen die ungestielten hellgelben Schmetterlingsbluten. Die sichelförmigen, bis 20 cm langen Schoten mit langer Spitze enthalten 5-20 harte, ungleich gestaltete braune Samen Die ganze Pflanze riecht aromatisch scharf Die trockenen Schoten werden gedroschen und die Samen, ganz oder gemahlen, in stärkende Viehpulver verarbeitet. Die Samen weisen fettes Öl, ätherisches Öl, Eiweiße. Saponine auf, werden aber des starken Geruches wegen, außer in der Veterinärmedizin nur noch selten verwendet Eine verwandte Art des Bocks hornklees dient als Käsewürze.
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TRILLIUM ERECTUM
DREIBLATT
Liliaceae
O-NAm
Dieses attraktive Liliengewächs wird auch "Geburtswurzel" (Birthwort) genannt Die Indianer verwendeten Wurzelauszüge zur Förderung des Geburtsvorganges In anderen Kontinenten wachsen andere Trilliumarten, aber meistens nur vereinzelt. Ihre Blütenfarben wechseln stark; es gibt rotbraune bis weiße, rosafarbene und grünliche Aus dem gedrungen-knolligen Wurzelstock sprießt ein gerader schlanker röhriger Stengel von 20-40 cm Höhe Er trägt drei quirl-ständige ovale, oben zugespitzte. 10-15 cm lange Blätter mit welliger, stark genervter Spreite und glattem Rand. Aus ihrer Blattachsel erhebt sich der 5-10 cm lange Blütenstengel mit der rotbraunen, purpurroten, gelben oder grünlichen Blüte von unangenehmem Geruch. Drei lanzettliche derbe Kelchblätter umfassen die drei verkehrteiformigen Kronblätter. Dreigeteilte kantige dunkelrote Beeren bilden die Früchte.
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TROPAEOLUM MAJUS
KAPUZINERKRESSE
Tropaeolaceae
SAm
Warme + gemäßigte Zonen
Die in Peru heimische Kapuzinerkresse oder Blumenkresse wurde in der dortigen Volksmedizin schon immer als Wunderheilmittel bzw. zur Wunddesinfektion verwendet. Im 17. Jahrhundert wurde die Pflanze auch nach Europa gebracht, wo sie aus unseren Gartendekorationen kaum mehr wegzudenken ist Aus einem kriechenden Wurzelstock treiben grüne kantige rankende Stengel mit runden nierenförmigen gestielten Blättern. Die Blüten bestehen aus großen Trichtern mit tellerförmigem Rand, meistens orange, gelb oder weißblühend. Am Kelch enden sie in einen Sporn aus. Es gibt niederwachsende ( Tr. minus ) und rankende Sorten. Kaut man die Blätter, wird ein scharfer senfartiger Geschmack wahrnehmbar Sie enthalten beachtliche Mengen an Vitamin С und nach neueren Forschungen auch antibiotisch wirkende Substanzen.
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