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Heilpflanzen und ihre Kräfte
Ein Ratgeber für Fragen der Gesundheitsmedizin auf natürlicher Basis
Heilpflanzenlexikon - Farbige Abbildungen und Beschreibungen der 247 wichtigsten Heilpflanzen
(Fortsetzung)
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PETASITES HYBRIDUS
PESTWURZ
Asteraceae ( = Compositae)
Eur, N + W-As, NAm
In feuchten Wiesen, an schattigen Waldrändern und Bachdämmen sprießen zeitig im Frühjahr aus einem knolligen Wurzelstock, der bis 1.5 m lange Ausläufer bildet, die 20-30 cm hohen Blühtriebe. Es sind schuppige Stengelschäfte, die in einer dichten, aufrechtstehenden Traube zahlreiche weiße (Petasites albus) oder schmutzig-rötliche (Petasites hybridus) Blütenkörbchen tragen. Nach dem Verblühen strecken sich die Trauben, üppige Samenhaare stehen auf den Körbchen, die den Samen als Flugkörper dienen. Inzwischen haben sich die Blattknospen geöffnet und formen bis im Sommer die bis 80 cm breiten herzförmigen. am Stiele ausgeschnittenen und gewellten Blätter, auf der Rückseite grauwollig behaart. Die Pestwurz gehört im Gebirge zu den Pionierpflanzen. Sie schlägt auf Schutt- und Geröllhalden Wurzeln und fördert so die Humusbildung.
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PETROSELINUM CRISPUM
PETERSILIE
Apiaceae, Umbelliferae
S-Eur, N-Afr, SW-As
Gemäßigte Zonen
Die Petersilie, seit Jahrhunderten auch als Heilpflanze bekannt, ist nur in ihrer kultivierten Form von Bedeutung. Für die Gewinnung der heilkräftigen Wurzel baut man eine andere Sorte an, die man ausreifen lässt und von der man die Wurzeln sowie die Früchte im Herbst erntet. Die Früchte enthalten ein ätherisches Öl, das die Durchblutung der Unterleibsorgane fördert. Die Petersilie wächst aus einer rübenförmigen einköpfigen Wurzel. Die dunkelgrünen, stark gefiederten Blättchen mit dem krausen Rand werden nach Bedarf geschnitten. Lässt man sie im zweiten Jahr wachsen, sprießt aus der grundständigen Blattrosette ein aufrechter runder, oben verzweigter Stengel bis ca. 1 m hoch. An ihm stehen nur wenig verzweigte Blätter und am Ende langgestielte vielstrahlige Dolden mit winzig kleinen gelbgrünen Blüten. Die eiförmigen Früchte sind kaum 2-3 mm lang.
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PEUCEDANUM OSTRUTHIUM
MEISTERWURZ
Apiaceae (= Umbelliferae)
Alpen
In feuchten Gebirgstälern und Bergmatten, an Bachufern auf Kalk- und Kieselböden leuchten im Sommer die üppigen weißen Blütendolden. Der rübenförmige, narbige und faserige Wurzelstock trägt zahlreiche Nebenwurzeln und Ausläufer und führt einen Milchsaft. Der röhrige gerillte Stengel ist unten rotbraun getönt, wird bis 1 m hoch und ist oben wenig verästelt. Die wenigen Blätter sind meist doppeltdreizählig gefiedert mit ungleich gesägtem Rand und sitzen an der Spitze häutiger Scheiden. An den Stengelenden stehen die weißen, oben flachen Blütendolden. Das ätherische Öl sowie Bitterstoffe, Gerbstoff und Harz finden sich am stärksten in der Wurzel. Von der sehr ähnlichen Engelwurz unterscheidet sich die Meisterwurz durch die viel kleineren Blätter und die flache Blütendolde. Bei der Engelwurz ist diese fast kugelrund, die blühenden Stengel sind viel höher und die Blüte größer.
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PEUMUS BOLDUS
BOLDOBAUM
Monimiaceae
Chile, S-Eur, N-Afr, W-NAm
Dieser bis 6 m hohe immergrüne Baum oder Strauch bildet auf den trockenen, sonnigen Hängen Chiles dichte Buschwälder. Ein verzweigtes Astwerk trägt die 3-6 cm langen, 2-4 cm breiten länglich-eiförmigen, ganzrandigen und kurzgestielten Blätter, lederartig, steif und blassgrün auf der Oberseite, unterseits heller und mit stark hervortretenden Blattnerven. Mit der Lupe sind auf der Oberseite zahlreiche helle, bei jungen Blättern behaarte Höcker zu sehen. In den Blattachseln oder endständig stehen die eingeschlechtigen, weißen oder gelben, glockigen, aromatisch duftenden Blüten in lockeren Trauben. Im Herbst reifen aromatische gelbliche Steinfrüchte Die ganze Pflanze riecht eigenartig, an Pfefferminze erinnernd. Die Blätter enthalten zirka 2% ätherisches Öl, Alkaloide und weitere Wirkstoffe.
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PHASEOLUS VULGARIS
GARTENBOHNE
Fabaceae (= Papilionaceae)
MAm, SAm
Gemäßigte + warme Zonen
Die in vielen Rassen bekannte Gemüsepflanze bedarf keiner großen Beschreibung Interessant und weniger bekannt ist die Tatsache, dass die grünen ungekochten Bohnen ein toxisches Eiweiß enthalten (Phasin), das beim Trocknen nicht zerstört wird. Bohnen können Vergiftungen verursachen, wenn sie nicht genügend lang gekocht werden. Die Verwendung der reifen, getrockneten, von den Samen befreiten Hülsen oder Früchte zu Heilzwecken · ist nicht neu. Erst in den letzten Jahren hat man jedoch die darin enthaltenen Wirkstoffe geprüft und blutzuckersenkende Substanzen, Mineralsalze (in allen Pflanzenorganen zu finden) und andere Stoffe gefunden, die den Stoffwechsel und die Nierenausscheidung fördern. (Bohnenschalen, mit anderen Heilpflanzen gemischt, sind Diabetikern zur Zubereitung eines Alltagsgetränks zu empfehlen).
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PHYSOSTIGMA VENENOSUM
KALABARBOHNE
Fabaceae (= Papilionaceae)
W- Afr
Die Schmetterlingsblütler (Fabaceen) vereinen nicht nur zahlreiche Nutzpflanzen (Bohnen, Erbsen) und Ziergewächse (Wicken, Ginster, Goldregen, Lupinen), sondern auch viele Gattungen und Arten, die wir zu den Heilpflanzen zählen dürfen Physostigma gehört zu den wenigen Arten mit giftigen Alkaloiden. Mit den Kalabarbohnen vollstreckten die Eingeborenen sogenannte Götterurteile. Der Verurteilte musste von den Bohnen essen. Starb er daran, war er schuldig und gleichzeitig abgeurteilt. Überlebte er, war seine Unschuld bewiesen.
Die sich bis in 16 m Hohe windende Kletterpflanze mit
holzigen, in den oberen Teilen krautigen Zweigen, trägt große dreizählige Blätter und kleine lanzenförmige Nebenblätter In den oberen Blattachseln stehen die eigenartig geformten violetten Schmetterlingsblüten in lockeren hängenden Trauben, Die Früchte sind verholzte flache Hülsen, die an beiden Enden verschmälert sind und 1-3 nierenförmige, seidigglänzende dunkelbraune Samen enthalten. Die Kalabarbohnen sind zirka 3 cm lang, 1,5 cm dick mit feingerunzelter Oberfläche. Sie enthalten Stärke, Eiweiß, ein fettes Öl und als Hauptalkaloid das medizinisch wichtige Physostigmin.
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PHYTOLACCA AMERICANA
KERMESBEERE
Phytolaccaceae
SO-NAm
Warm gemäßigte Zonen
Die Kermesbeere, ein ausdauernder, bis 3 m hoher Strauch, wächst in feuchten Wäldern, in Hecken, auf Ödplätzen vorwiegend in den NO-Staaten der USA, aber auch im Süden, in Florida und Texas In Europa finden wir ihn teilweise eingeschleppt Die unregelmäßig verzweigte Wurzel wird auffallend groß Die Stengel stehen aufrecht, rund und kahl, und verzweigen sich im oberen Teil und sind oft rötlich gefärbt. An kurzen Stielen stehen die 12-20 cm langen, eiförmig-ovalen zugespitzten Blätter mit hellgrüner Spreite und gewelltem glattem Rand. Ein blattloser Blühstengel trägt eine langgezogene, ährige Traube mit den grünlichweißen Blutenköpfchen. Dunkelrote bis schwarze Beeren von zirka 1 cm Durchmesser reifen im Herbst Die Wurzel enthält stark abführende und antirheumatisch wirkende Saponine.
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168
PILOCARPUS PENNATIFOLIUS
JABORANDISTRAUCH
Rutaceae
M-SAm
Der Jaborandistrauch oder -baum wird in vielen Ländern Südamerikas in den klimatisch geeigneten Arten angebaut. Die Blätter enthalten medizinisch wertvolle Alkaloide und ein ätherisches Öl und dienen hauptsächlich für die Gewinnung des Alkaloids Pilocarpin. Der verzweigte Strauch ist dicht beblättert Einfach oder unpaarig gefiedert, stehen die Fiederblättchen an einem kurzen geflügelten Blattstiel Sie sind 2-5 cm lang, 1-2,5 cm breit, spitzeiförmig, an der Spitze zweilappig ausgerandet, oberseits bräunlichgrün, auf der Unterseite hellgrün und ausgeprägt genervt. Die Blattspreite ist mit zahlreichen Sekretbehältern durchsetzt, die das ätherische Öl enthalten. Die kleinen Blüten stehen auf einer lederartigen Krone und sind in achselständigen Ähren angeordnet. Die Blätter riechen aromatisch und schmecken bitter.
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PIMPINELLA ANISUM
ANIS
Apiaceae (= Umbelliferae)
SW-As
Warm gemäßigte Zonen
Die in vielen Ländern angebaute Gewürzpflanze kommt wild nur als Gartenflüchtling vor. Auch sie gehört zu den zahlreichen Doldenblütlern, deren Gewächs so schwierig zu unterscheiden sind Die einjährige Staude wächst auf einer dünnen Wurzelspindel, ca 40-60 cm hoch Der runde gerillte Stengel verästelt sich im oberen Teil und trägt an den Enden eine flache weißblütige doppelte Dolde, das heißt, ihre Schirmchen verzweigen sich zweimal. Die Blätter sind verschieden geformt: im unteren Teil langgestielt, herzförmig und tief eingeschnitten, die mittleren sind mehrfach gefiedert und bilden schmale Zipfel. Die Früchte sind dicht, aber kurz behaart und enthalten zwei graubraune Teilfrüchte mit hellen Rippen. Die ganze Pflanze riecht aromatisch nach Anis. Das ätherische Öl findet sich vor allem in den Fruchtwänden. Öl und Früchte werden als Gewürz und zu Heilanwendungen gebraucht.
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PIMPINELLA SAXIFRAGA (а) PIMPINELLA MAJOR (b)
GROSSE UND KLEINE BIBERNELLE
Apiaceae (= Umbelliferae)
a) Eur, M+W-As
b) Eur , NAm
Die Bibernellen wachsen auf trockenen Magerwiesen in lichten Wäldern und Gebüschen vom Tiefland bis in Höhenlagen von 2000 m. Aus einer dicken, oft verzweigten Pfahlwurzel von ca. 2 cm Dicke sprießen die meist gefüllten und gerillten Stengel 30-50 cm hoch, bei der großen Art 50-100 cm. Die unteren Laubblätter, einfach, unpaarig gefiedert, bestehen aus länglich-ovalen, spitz auslaufenden Fiederblättchen mit gezähntem Rand Der Stengel trägt nur wenige, auf häutigen Blattscheiden stehende Blätter. Am Stengelende sitzen die weißen. im Gebirge oft rötlichen Blutendolden, die im Herbst gerippte Fruchte tragen Aus der schon im Altertum bekannten Heilpflanze konnten in letzter Zeit sehr interessante Wirkstoffe gewonnen werden Die Bibernelle st nach wie vor offizinell, das heißt von der Pharmakologie anerkannt. Man hat in ihr sogar antibiotisch wirkende Stoffe gefunden.
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