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Heilpflanzen und ihre Kräfte

Ein Ratgeber für Fragen der Gesundheitsmedizin auf natürlicher Basis

Heilpflanzenlexikon - Farbige Abbildungen und Beschreibungen der 247 wichtigsten Heilpflanzen

(Fortsetzung)

MONARDA DYDIMA GOLDMELISSE

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MONARDA DYDIMA

GOLDMELISSE

Lamiaceae (=Labiatae)

O-NAm  

Gemäßigte Zonen

Diese ausdauernde Staude ist ein in Bauerngärten beliebtes Gewächs. Im letzten Jahrhundert gehörte ein Goldmelissenstock mit ins Brautfuder; man wusste von der guten Wirkung des Tees für junge Mütter. Der Wurzelstock der Goldmelisse treibt im lockeren, trockenen Erdreich zahlreiche Ausläufer. Im Frühjahr sprießen mehrere Stengel, vierkantig, oft rötlich angelaufen, 60-80 cm hoch, nur im oberen Teil verzweigt Die Laubblätter, bis 10 cm lang, von eiförmig-spitziger Form, sind am Rande gezähnt und gegenständig an oft rötlichen Stielen angeordnet. Sie sind schmäler als jene der Melisse, auffällig genervt, weniger geschrumpft und viel weniger aromatisch. Die tief purpurroten Blütenkronen sitzen an den Stengelenden. Ihre langen, schmalen strahligen Blüten enthalten die eigentlichen Wirkstoffe. Man sammelt sie den ganzen Sommer über, sobald ihre Farbe dazu verlockt.

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NASTURTIUM OFFICINALE

BRUNNENKRESSE

Brassicaceae ( = Cruziferae)

Gemäßiqte Zonen

Die Brunnenkresse, so verkündet schon ihr Name, fühlt sich in sauberen, langsam fließenden Gewässern heimisch. Wer sie ernten will, wird mit einer ganzen Reihe wertvoller Wirkstoffe belohnt, die aber nur in der Frischpflanze voll wirksam sind und beim Trocknen rasch verderben. Eine ausgesprochene Heilpflanze des Frühlings. Die verzweigten, anfangs kriechenden, später aufsteigenden Stengel treiben zahlreiche Nebenwurzeln, über denen weitere kantige, röhrige, saftiggrüne Stengel aufsteigen. Die gestielten und gefiederten Blätter zahlen 1-3, im oberen Teil 5-9 fleischige, eiförmige Fiederblättchen und tragen am Stielgrund kleine waagrechte Öhrchen Am Stengelende stehen die weißen Kreuzblüten und formen eine hübsche, aufrechtstehende Traube, Aus den Blüten entstehen die sichelförmigen Schoten, Zeichen der Verwandtschaft mit den Senfgewächsen.

NASTURTIUM OFFICINALE BRUNNENKRESSE
NERIUM OLEANDER OLEANDER  NERIUM OLEANDER OLEANDER

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NERIUM OLEANDER

OLEANDER

Apocynaceae

S-Eur

 Warm gemäßigte Zonen

Diese in der arabischen Medizin hochgeschätzte Heilpflanze ist seit dem 19 Jahrhundert auch in Europa bekannt. Eingeführt wurde der Oleander als Gartenschmuck. In den Schloss- und Villengärten in nördlichen Breiten zeugt der Oleander noch heute von einstiger Pracht und wird im Winter in der «Orangerie» mit den Orangenbäumchen vor Frost geschützt. In südlichen Lagen steht er als 3-8 m hoher immergrüner Strauch, seltener als Baum. Der sparrige Strauch trägt an runden verholzten Zweigen die dunkelgrünen ledrigen Blätter. Sie sind ca. 10-15 cm lang, schmallanzettlich geformt, ganzrandig und formen ein immergrünes Laubwerk, das allmählich erneuert wird. Die üppigen Blüten, zündend rot oder weiß mit unten röhrenförmiger, oben radförmig ausgebreiteter Krone stehen an den Zweigenden und verströmen einen betörenden Duft. Seine Bezeichnung «Rosenlorbeer» zeigt, wie der Oleander die Strenge des Lorbeers mit der Lebensfreude der Rose vereinigt Die Wirkstoffe in den Blattern enthalten herzwirksame Glykoside, die jenen des Fingerhuts ähnlich sind. Für diesen Zweck werden sie η Europa anstelle von Digitalis verwendet. In Ländern wie den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien wird den Herzglykosiden des Roten Fingerhutes (Digitalis Purpurea) der Vorzug gegeben.

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OLEA EUROPAEA

OLIVENBAUM

Oleaceae

S-Eur, N-Afr, SW-As, S-Afr, W-NAm, Aus

Seit Urzeiten haben die Völker der Erde versucht, aus ihren Nutzpflanzen nicht nur Nährstoffe oder Fasern für Gewebe zu gewinnen, sondern auch Heilstoffe. Beim Ölbaum gelang dies erst in unserer Zeit dank moderner Untersuchungsmethoden. Man stellte in den Olivenblättern ein blutdrucksenkendes Prinzip fest, das in Form von Präparaten wirksam wird. Seine Hauptbedeutung erlangt der Ölbaum aber nach wie vor als Spender der Oliven, einer der wenigen Früchte, die nicht nur im Samen, sondern mehr noch im Fruchtfleisch Öl führen.

Der Ölbaum wächst außergewöhnlich langsam, kann aber auch Jahrhunderte alt werden. Der Stamm gleicht dem der Weiden, wird gelegentlich aber bis 10 m hoch. Aus ihm wachsen rutenförmige Zweige mit schmalen lanzettlichen Blättchen, graugrün auf der Oberseite, unterseits silbrig glänzend. Im April-Mai blühen die kleinen zarten weißgelblichen Blüten, die in kurzen Trauben in den Blattachseln stehen. Die pflaumenförmige Frucht, die Olive, reift sehr langsam und wird den Winter über geerntet. Die reiche Ölbildung scheint die Lebenskräfte des Ölbaumes völlig in Anspruch zu nehmen. Erst nach zehnjährigem Wachstum bildet er Früchte, und erst nach weiteren Jahrzehnten erreicht er seine Vollkraft.

OLEA EUROPAEA OLIVENBAUM
ONONIS SPINOSA HAUHECHEL

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ONONIS SPINOSA

HAUHECHEL

Fabaceae ( = Papilionaceae)

Eur, NAm

Der 30-60 cm hohe Strauch wächst auf trockenen Wiesen, an Wald- und Wegrändern, im kalkigen Gestein, im Gebirge bis auf 1500 m. Auf einem holzigen, tiefgründigen Wurzelstock stehen die aufrechten Stengel, verzweigt, behaart und teilweise verholzt. Die Seitentriebe bilden sehr spitze Domen. Die unteren Blätter sind dreizählig gefiedert, die oberen klein, länglich-oval und am Rande gezähnt. Mit ihrer hellgrünen Farbe bilden sie ein eher bescheidenes Laubwerk. Um so üppiger treten vom Mai bis im Herbst die rosavioletten, selten bläulichen Fahnenblüten hervor, die auf spitzen grünen Kelchen in den Blattachseln stehen und lockere Trauben bilden Die Wirkstoffe finden sich in den Blättern und in den Wurzeln, Die Pflanze enthält ätherisches Öl und andere Wirkstoffe, zu denen auch der Farbstoff der Wurzeln zu zählen ist, wie neuere Forschungen ergeben haben.

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ORIGANUM VULGARE

DOST, WILDER MAJORAN

Lamiaceae (=Labiatae)

Eur, M + N-As. NAm

Der Dost ist mit dem Majoran wohl verwandt. Er verlegt aber seine Wachstumskräfte mehr in die Blüten und weniger in die Blätter wie der Majoran. Der Dost wächst an sonnigen, steinigen Hängen, auf Kalk- und Kieselerden, in Magerwiesen bis in mittlere Gebirgslagen. Im Süden werden verwandte Arten gesammelt und gelegentlich angebaut und liefern das beliebte Gewürz «Oregano». Der vielästige Wurzelstock bildet verholzte Ausläufer. Die vierkantigen, meist rötlich angelaufenen Stengel sind nur im Oberteil verzweigt und werden 40-60 cm hoch. Die gestielten eiförmig-spitzen Blätter sind kreuzgegenständig angeordnet Sie sind wie die Stengel behaart und drüsig punktiert, typisches Merkmal vieler Lippenblütler, die ihr Aroma in den Blättern enthalten. Unzählige kleine Lippenblüten von rosa bis purpurroter Farbe bilden an den Stengelenden buschige Scheinähren. Ein beliebter Treffpunkt der Bienen.

ORIGANUM VULGARE DOST, WILDER MAJORAN
ORTHOSIPHON SPICATUS INDISCHER NIERENTEE

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ORTHOSIPHON SPICATUS

INDISCHER NIERENTEE, KUTJIN

Lamiaceae (=Labiatae)

S0-As

Warme Zonen

Diese Staude wird im indonesischen Archipel, besonders in Java und in Australien angebaut. Die von den Eingeborenen schon langst geschätzte Heilpflanze wurde auch unter den eingewanderten Europäern bekannt und nach Holland und Deutschland gebracht.

Die Stengel werden 70-90 cm hoch und tragen kreuzgegenständig die gestielten, an der Basis keilförmigen, ca. 5-6 cm langen Blätter. Auffällig ist die spitzwinklig zum Hauptnerv angeordnete Blattnervatur, die sich dann bogenförmig zur Blattspitze krümmt. Die Blüten bilden endständige Scheinähren. Aus den blassblauen Blütenröhren ragen lange Staubgefäße heraus, die zum ursprünglichen Namen der Pflanze (Katzenbart = Kumis Kutjing ) Anlass gaben. Die getrockneten Blättchen bilden die eigentliche Handelsdroge, die in vielen Teemischungen zur Anregung der Nieren dient.

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PANAX GINSENG, PANAX QUINQUEFOLIUS

ASIATISCHER UND AMERIKANER GINSENG

Araliaceae

O-As, O-NAm

Dieses jahrtausendealte Allheilmittel der asiatischen Völker stammt von einer an sich unscheinbaren Waldpflanze, der Panax ginseng , die in den Gebirgswäldern von Nepal bis zur Mandschurei beheimatet ist, infolge der großen Nachfrage jedoch in vielen Ländern angebaut wird (Korea. China, Japan, UdSSR. USA) Der Ginseng bildet eine mehrköpfige Pfahlwurzel, deren Teile wie menschliche Gliedmaßen aussehen können. Der Name Ginseng soll «Wurzelmensch» bedeuten. Der kahle runde. 40-60 cm hohe Stengel trägt 2-4 endständige gestielte Blätter. Sie sind dunkelgrün, fünfzählig gefingert. Der Blühstiel endet in einer zwittrigen, weißgrunlichen Blütendolde.

Je nach ihrer Bearbeitung gibt es weiße oder rote Ginsengwurzeln. Neueste Forschungen brachten Aufschluss über die Wirkstoffe und bestätigen die Kenntnisse der Asiaten weitgehend.

PANAX GINSENG, PANAX QUINQUEFOLIUS ASIATISCHER UND AMERIKANER GINSENG
PAPAVER SOMNIFERUM SCHLAFMOHN

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PAPAVER SOMNIFERUM

SCHLAFMOHN

Papaveraceae

Warm gemäßigte Zonen

Der Schlafmohn ist ein einjähriges Kraut von sehr variablem Aussehen Der blaugrüne runde Stengel wird ca. 1 m hoch Die unteren Blätter sitzen direkt am Stengel, sind am Rande gezähnt und gewellt. Die sehr großen, auffälligen Blüten werden von vier hauchzarten violetten, gelegentlich auch weißen, bald abfallenden Kronblättern gebildet. Sie stehen auf dünnen behaarten Stengeln rund um die grünen Fruchtknoten. Diese reifen zu den kugeligen Fruchtkapseln, die weißliche. braune oder schwarze, sehr ölreiche Samen enthalten. Stengel und unreife Kapseln führen einen Milchsaft. der nachher durch Trocknen zu Opium eingedickt wird. Eine spezielle Mohnart mit schwarzen Samen wird in vielen Ländern zur Gewinnung des Mohnöls angebaut. Der in Kornfeldern häufige rotblühende Klatschmohn trägt gefiederte Blatter und enthält kein Opium, nur beruhigende Wirkstoffe.

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PASSIFLORA INCARNATA

PASSIONSKRAUT

Passifloraceae

SO-NAm, MAm, S-Eur, W-SAm

Diese exotische Schlingpflanze gedeiht als Liane mit meterlangen holzigen Stengeln in den feuchten Wäldern Südamerikas In nördlichen Regionen hat sie jetzt auch als Zierpflanze Eingang gefunden. Von der Blute, deren Teile an die bei der Passion Christi verwendeten Marterwerkzeuge erinnern, hat die Pflanze ihren Namen, Ein rotvioletter Kranz von Nebenkronblättern lässt an die Dornenkrone denken. An den rankenden Zweigen stehen langgestielte dreiteilige breitovale Blätter mit gezähntem Rand. Blattlose Blühstiele tragen die weißvioletten, äußerst dekorativen Blüten. Aus ihrem Fruchtknoten reift im Herbst eine eiförmige, wohlschmeckende gelbe Frucht. Medizinisch werden Blätter und Blüten erst seit etwa 100 Jahren ausgewertet. Forscher fanden interessante Wirkstoffe (Alkaloide) mit beruhigenden und krampflösenden Eigenschaften. Passiflora-Tee oder -Extrakte sind heute beliebte Medikamente zur Nervenberuhigung. Das etwas schleimige aromatische Fruchtfleisch dient zur Herstellung von Erfrischungsgetränken.

PASSIFLORA INCARNATA PASSIONSKRAUT

PASSIFLORA INCARNATA PASSIONSKRAUT

      


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