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Heilpflanzen und ihre Kräfte
Ein Ratgeber für Fragen der Gesundheitsmedizin auf natürlicher Basis
Heilpflanzenlexikon - Farbige Abbildungen und Beschreibungen der 247 wichtigsten Heilpflanzen
(Fortsetzung)
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240
VERBASCUM PHLOMOI-DES, VERBASCUM DENSIFLORUM
KÖNIGSKERZE
Scrophulariaceae
Eur, W-As
Die Königskerze ziert mit ihrem erhabenen, königlichen Habitus Geröllhalden, Bahndämme und Wegränder Mit ihrer tiefgründigen Wurzel und der starken Behaarung von Blatt und Stengel vermag sie selbst in ausgesprochenen Trockengebieten zu gedeihen und heiße Sonne zu ertragen. Die spindelförmige, verästelte Wurzel bildet im ersten Jahr, knapp über dem Boden, eine Rosette mit großen länglichen und stark genervten, spitz auslaufenden Blättern Im zweiten Jahr wächst der bis über 2 m hohe Blühtrieb mit herablaufenden, nach oben kleiner werdenden Blättern. Blätter und Stengel tragen einen dichten weißgelblichen Wollfilz. Er ist für viele schleimhaltigen Pflanzen typisch und schützt sie gegen eine zu starke Wasserverdunstung. Zahlreich sitzen in der oberen Stengelregion die radförmigen goldgelben Blütenrädchen mit 5 eiförmigen Kronblattlappen. In der Heilkunde verwenden wir die Bluten dank ihrem hohen Gehalt an Schleim und Saponinen. Möglicherweise hat auch der Blütenfarbstoff eine heilkräftige Wirkung. Die Blüten müssen sehr sorgfältig getrocknet und gelagert werden, sonst werden sie dunkel und verlieren an Heilwirkung.
Die Wollblume wird in vielen Ländern angebaut. Die in der Heilkunde verwendeten Blüten enthalten als interessante Wirkstoffkombination Schleime, Saponine und Flavonoide und sind als Heilmittel gegen Erkrankungen der Atmungsorgane geschätzt
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VIBURNUM PRUNIFOLIUM
AMERIKANISCHER SCHNEEBALL
Caprifoliaceae
O-NAm
Dieser stattliche, bis 5 m hohe Busch oder Baum wächst in Wäldern, an Waldrändern, Lichtungen und an Straßenrändern, in trockener oder feuchter Erde. Stamm und Äste sind außen dunkelgrau bis braun und oben buschig verzweigt. Die gestielten Blätter stehen gegenständig; sie sind 5-8 cm lang, elliptisch und zugespitzt, Ihr Rand ist gezähnt. Die kleinen weißen Bluten stehen in schirmförmig gerundeten Trugdolden an den Stengelenden; im grünen Laubwerk leuchten sie wie Schneeballen Die Früchte, länglicheiförmige blauschwarze Beeren, enthalten je einen flachen Samen. Die gut gereiften Beeren sollen nach dem ersten Frost genießbar werden, doch bleibt ihr Geschmack sauer. Die Rinde vom Stamm und den Ästen ist außen grau bis graubraun, auf der Innenseite gelblichbraun. Aus ihr wird ein Extrakt gewonnen.
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VIOLA ODORATA
WOHLRIECHENDES VEILCHEN
Violaceae
Gemäßigte Zonen
S-Eur
Die meisten Arten der Veilchen verbreiten sich durch unterirdische Ausläufer. Das wohlriechende Veilchen bevorzugt schattige Lage und lockeres Erdreich in Gebüschen, Wiesenhängen und an alten Mauern. Ein kurzer dicker Wurzelstock, der teilweise aus der Erde herausragt, bildet eine Blattrosette mit gestielten, herzförmigen Blättchen mit leicht gesägtem Rand Gleichzeitig erscheinen die langgestielten blauvioletten, wohlriechenden Blüten. Später wachsen größere Blätter und kleine unscheinbare Blühtriebe, welche die fast farblosen, aber fruchtbaren Blüten tragen. Ameisen sorgen für die Verbreitung der Samen. In der Heilkunde verwenden wir das getrocknete Kraut, bisweilen mit der Wurzel. Sie werden aber auch von anderen Veilchenarten gesammelt. Als Wirkstoffe sind Saponine und Salicylverbindungen von Bedeutung. Das ätherische Öl ist nur als Riechstoff wichtig.
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VIOLA TRICOLOR
STIEFMÜTTERCHEN, ACKERVEILCHEN
Violaceae
Eur, N-Afr, W-As
Gemäßigte Zonen
Das Ackerveilchen oder Stiefmütterchen darf mit seinen dreifarbigen Blüten (tricolor) als Urahne der Gartenpensées gelten. Es gehört zu den Adventivpflanzen, die als Erstgewächse auf Brachland auftreten Äcker, sandige Hügel, Dünen, trockene und feuchte Bergwiesen bieten dem ein- bis zweijährigen Kraut die besten Wachstumsbedingungen Die kantigen, sparrig verzweigten Stengel, niederliegend oder aufrecht wachsend, tragen gegenständig langlich-ovale, leicht gesägte Blättchen, die am Stengel von kleinen Blattzipfeln begleitet sind Aus den ausgeprägten Blattachseln wachsen die blattlosen Bluhstengelchen mit den schön geformten, meist dreifarbigen Blüten. Zwei Kronblatter stehen aufwärts (meist violett), zwei seitlich nach rückwärts gebogen, das untere, größte (in der Regel gelb oder blau) endet in einem nektargefüllten Sporn Das Ackerstiefmütterchen erscheint in mehreren Unterarten, die sich besonders in der Blütenfarbe und den Blattformen unterscheiden. Als Heilpflanze verwenden wir das getrocknete, geschnittene Kraut verschiedener Arten, wobei der Gehalt an Saponinen, Flavonoiden und Salicylverbindungen von Bedeutung ist.
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VISCUM ALBUM
MISTEL
Loranthaceae
Eur, N-Afr, As
Die Mistel zählt zu den Halbschmarotzern, die Wasser und Mineralstoffe aus ihren Wirtspflanzen beziehen Für die medizinische Verwendung bevorzugt man Misteln, die auf Laubbäumen wachsen, wo sie meistens an Seitenästen der oberen Krone angesiedelt sind. Sie werden in der Regel im Winter geschnitten. Der Busch besteht aus grünbraunen knotigen Ästen, die aus einem kurzen Stamm wachsen. Die ledrigen hellgrünen, parallelnervigen Blättchen sitzen wie kleine Propeller an den Stengelenden. Sie bleiben im Winter grün und fallen nur alle zwei Jahre ab. Im Frühjahr erscheinen in den Verzweigungen die kleinen, kaum sichtbaren männlichen oder weiblichen Blüten (zweihäusige Pflanze). Aus ihnen entwickeln sich die kugeligen weißen schleimhaltigen Beeren Sie sind ungenießbar, werden aber von den Vögeln verzehrt und damit die Samen auf andere Bäume übertragen Die interessanten Wirkstoffe in den Blättern sind noch wenig erforscht, wirken schwach blutdrucksenkend und harntreibend, am besten jedoch in Form von Präparaten, Die krebshemmende Wirkung bestimmter Mistelwirkstoffe ist zurzeit in klinischer Prüfung.
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VITEX AGNUS-CASTUS
MÖNCHSPFEFFER, KEUSCHLAMMSTRAUCH
Verbenaceae
S-Eur, W-As, S-NAm
Im Mittelalter dienten Auszüge aus den Früchten dieses Strauchs zur Dämpfung der sexuellen Erregbarkeit, was auch durch die Namen Keuschlamm und Mönchspfeffer angedeutet wird. Der Einfluss von Agnus-castus-Extrakten auf gewisse Hormondrüsen gilt heute als wahrscheinlich. Der bis 5 m hohe Strauch bildet dichte Äste, die oben stark verzweigt sind. Die großen dunkelgrünen Blätter sind 5-9gefingert mit schmalen Segmenten. Sie stehen schildartig um einen langen behaarten Blattstiel. Am Stengelende ragt der zirka 30 cm lange rispige Blütenstand empor, an dem die violetten Blüten in Quirlen angeordnet sind. Die Früchte, 5 mm große, schwarze kugelige Beeren mit vier Samen sowie die blühenden Triebspitzen enthalten als Wirkstoffe ätherisches Öl. Glykoside und Flavonoide.
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VITIS VINIFERA
WEINREBE
Vitaceae
SO-Eur, SW-As
Warm gemäßigte Zonen
Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen, In ihrer Heimat im Kaukasus, in der Krim, in Vorderasien, wächst sie wild und rankt aus einer tiefgründigen Wurzel bis 20 m hoch. Für die Anbausorten hält man den Wuchs niedrig. In den ersten Wachstumsjahren bildet sich die Wurzel, die mehrere Meter lang werden kann, sowie oberirdisch ein gedrungenes, knorriges Stämmchen, der eigentliche Rebstock oder Weinstock. Aus ihm treiben zahlreiche Schosse, die der Winzer zur Lenkung des Wachstums zurückschneidet. An ihnen sind wechselständig die kurz gestielten, schön geformten Blätter angeordnet, handgroß, 5lappig eingebuchtet, mit stumpf gezähntem Rand. Mit den gegenüber den Blättern auswachsenden Ranken halten sich die Zweige an Stecken und Spalieren Die unscheinbaren, grünlichgelben Blüten bilden einen rispigen Blütenstand, aus dem sich im Herbst die Traube mit zahlreichen Beeren entwickelt. Der Traubensaft enthält besonders Traubenzucker, Vitamine und Mineralsalze. Mittels Hefe wird er in großen Mengen zu Wein vergoren. In den Blättern findet man Gerbstoff, organische Säuren, Flavonoide und Mineralsalze.

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ZINGIBER OFFICINALE
INGWER
Zingiberaceae
S-As
Warme Zonen
Ingwer wird in Indien und China seit Jahrhunderten angebaut und gilt heute weltweit als eines der beliebtesten Gewürze (Ginger, Ginger Ale, Gebäcke, Currypulver).
Aus dem knolligen kriechenden Wurzelstock wachsen kurze, meist seitlich zusammengepresste Glieder Daraus treiben zirka 1,5 m lange Krautstengel mit schmal-lanzettlichen derben Blättern, die zirka 20 cm lang und zirka 1,5-2,5 cm breit sind. Auf separaten kürzeren Stengeln stehen die gedrängten Blütenähren mit großen grünen gelbrandigen Deckblättern und mit violett und gelb getupften Blüten. Nach dem Welken der Blätter gräbt man die Wurzeln aus. Diese werden geschält, gewaschen, von der äußeren Rinde befreit und an der Sonne getrocknet Die trockene Droge besteht aus gelblichweißen Wurzelstücken, die, je nach Bedarf, geschnitten gehandelt werden. Pharmazeutisch interessant ist das ätherische Öl.

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Wurmfarm, Dryopteris filix-mas.
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