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Heilpflanzen und ihre Kräfte
Ein Ratgeber für Fragen der Gesundheitsmedizin auf natürlicher Basis
Heilpflanzenlexikon - Farbige Abbildungen und Beschreibungen der 247 wichtigsten Heilpflanzen
(Fortsetzung)
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1
ACHILLEA MILLEFOLIUM
SCHAFGARBE, TAUSENDBLATT
Asteraceae ( = Compositae)
Eur, NAm, N-As, S-Aus
Nach ihrem Helden Achilles benannten die alten Griechen diese wertvolle Heilpflanze. Ihr Artname, millefohum , die Tausendblättrige, erklärt sich aus den feinen, doppelt gefiederten Blattchen. Ein verästelter Wurzelstock trägt die robusten, kantigen Stengel 40-70 cm hoch mit den markanten Trugdolden, an denen sich sehr viele weiße Blutenkörbchen aneinanderreihen. Viel Licht und Wärme sind nötig, um in den Blüten, weniger in den Blattern, das bitteraromatische ätherische Öl zu bilden, das so viele Heilkräfte bietet. Wir finden die Schafgarbe vorwiegend an trockenen, sonnigen Hängen bis hinauf ins Gebirge. Dort ist sie kleiner im Wuchs, ca. 30-40 cm. Noch höher, in Regionen bis 3000 m, finden wir eine kleine Schafgarbe. das Ivakraut (Achillea moschata) , als zierliches, kaum 20 cm hohes Pflanzchen.
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2
ACONITUM NAPELLUS
EISENHUT, STURMHUT
Ranunculaceae
Eur, N-As, NAm
In Gebirgsregionen, auf feuchten, nährstoffreichen Weiden zieren oft große Eisenhutbestände die Landschaft. Weitere Arten sind der gelbe und der blaue Rispen-Eisenhut. Der Eisenhut zählt zu den giftigsten Heilpflanzen. Mit der Form seiner tiefblauen Blüten erinnert er an die Helme mittelalterlicher Ritter. Die derben, nach oben nur wenig verästelten Stengel werden bis 150 cm hoch und tragen die dunkelgrünen, für viele Hahnfußgewächse typischen, tief gelappten Blätter und zuoberst die wunderschöne Blütenrispe, augenfälligstes Erkennungsmerkmal der Pflanze. Sie blüht vom Juni bis September. Eigenartig ist die Wurzelbildung des Eisenhuts. Er treibt jedes Jahr einen neuen Knollen, während der vorjährige abstirbt Die Wirkstoffe finden sich in allen Teilen der sehr giftigen Pflanze. Für ihre Gewinnung wird der Eisenhut in vielen Ländern im Balkan, in Spanien und Italien angebaut.
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3
ACORUS CALAMUS
KALMUS
Araceae
SO-As , Eur, O-Afr, O-NAm
Wir finden diese Sumpfpflanze vorwiegend in Gräben mit stehendem Wasser. Dort treibt der Kalmus bis 1,5 m lange Wurzelstöcke mit langen, nach unten stehenden Wurzeln. Die Wurzel treibt immer neue Ausläufer und sorgt so für die Arterhaltung. Aus dem Rhizom sprießen senkrecht stehende, schwertförmige, fleischige Blätter in robusten, bis 1 m hohen Schäften. Am Ende des Rhizoms wächst ein Blütenspross mit einem ca. 10 cm langen, mit unzähligen gelbgrünen Blüten übersäten Kolben. In Mitteleuropa bildet er keine reifen Samen. Dies hangt nicht von der Temperatur, sondern von der Chromosomenzahl und der Bastardnatur der bei uns wachsenden Pflanzen ab. Auch in Indien ist Kalmus meist in der sterilen Form vorhanden. Im Rhizom finden wir das scharfaromatische ätherische Öl, das der Droge den gewürzhaften Geschmack und die Heilkraft verleiht
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4
ADONIS VERNALIS
ADONISRÖSCHEN, FRÜHLING STEUFELSAUGΕ
Ranunculaceae
SO-Eur, W-As, N-NAm
Sie ist ein Adonis unter den Pflanzen und leider ein immer seltenerer Frühlingsbote, der .dem Naturschutz untersteht. An sonnigen, felsigen Talhängen erscheinen zunächst im April die flaumigen Blütenknospen an aufrechten kurzen Stengeln. Sobald die Sonne scheint, öffnen sie sich immer dem Licht zugewendet zu seidig glänzenden, leuchtendgelben Blutensternen von 4-7 cm Durchmesser. Erst später, wenn die Stengel 20-30 cm hoch sind, sprießen die fiederteiligen Blättchen mit fadenförmigen Zipfeln. Im Herbst verbreiten die Ameisen die winzigen, nussähnlichen Früchtchen Die ganze Pflanze enthält herzaktive Wirkstoffe, die jenen der Strophantussamen ähnlich sind. Das Adonisröschen kann nicht angebaut werden. In Osteuropa wird es häufig und zum Beispiel in Russland viel medizinisch verwendet. In der Homöopathie leistet es große Dienste. Die Pflanze ist sehr giftig!
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5
AESCULUS HIPPOCASTANUM
ROSSKASTANIE
Hippocastanaceae
SO-Eur, W-As, M-Eur, N-NAm
Über die Herkunft der Rosskastanie gibt es verschiedene Meinungen. Wissenschaftlich steht fest, dass dieser Baum in Europa immer heimisch war. Nach einer andern Version stammt er aus Indien, wie er aber den Weg über Gebirge und Meere nach Europa und Amerika gefunden hat, weiß man nicht genau. Zunächst als Zierbaum in Schlossgärten gezogen, war er schon im 16. Jahrhundert in Wien beliebt, und heute ist er überall eingebürgert und als Schattenspender beliebt. Zeitig im Frühjahr sprießen aus den braunen klebrigen Knospen zartgrüne flaumige Blättchen, die zu dunkelgrünen, langgestielten und gefingerten Blattschirmen auswachsen. Im Mai-Juni leuchten die aufrechtstehenden weiß-rötlichen Blütenstände, betörend duftend, in sattem Grün. Als stacheliggrüne Kugeln reifen die Fruchtkapseln heran Daraus kugeln die nussgroßen, dunkelbraun glänzenden Früchte, die in Notzeiten den Pferden gefüttert wurden. In den Früchten sind die verschiedenen Wirkstoffe (Saponine) konzentriert, wertvolle Heilfaktoren für lädierte Blutgefäße. Neuerdings verwendet man auch die Rinde junger Stämme des hohen Gerbstoffgehaltes wegen zur Herstellung von Badeextrakten gegen Hautaffektionen und Schleimhautentzündungen.

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6
AGRIMONIA EUPATORIA
ODERMENNIG, LEBERKLETTE
Rosaceae
Eur, N-Afr, W-As, NAm
Wir finden den Odermennig auf sonnigen Magerwiesen und Schutthalden vom Flachland bis in mittelhohe Gebirgsregionen. Diese ausdauernde Staude wächst als wenig verzweigter, behaarter Blühstengel, 40-90 cm hoch. An ihm sitzen lange gefiederte, stark behaarte, oft klebrige Laubblätter Am Ende des Stengels wächst der ährige Blütenstand mit zahlreichen Knospen, die sich von unten nach oben, vom Juni bis im Herbst, zu immer wieder neuen gelben Blütensternchen öffnen. Die bitteraromatischen Wirkstoffe des Krautes regen die Lebertätigkeit an. Der Odermennig weicht mit seiner vielköpfigen Blütenähre stark vom üblichen Bild der Rosenblütler ab. Typisch sind jedoch die Blattform und der Gehalt an Gerbstoffen, die wir in fast allen Rosengewächsen finden, zum Beispiel im Odermennig zusammen mit bitteren Aromastoffen und Kieselsäure. Sie heilen entzündliche Prozesse in der Leber und auf der Haut.
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7
AGROPYRON REPENS
SCHLIESSGRAS, QUECKE
Poaceae ( = Gramineae)
Eur, N-Afr, As
Gemäßigte Zonen
Die kriechende Quecke (repens) und ihre Verwandten gehören zur großen Familie der Gräser, zu denen wir auch die meisten unserer Getreidepflanzen zählen. Auf dem Acker ist es ein hartnäckiges Unkraut. Wir finden die Quecke auf lehmigen Äckern, auf Ödplätzen. an Mauern bis in die Gebirgsregionen. Das weiße dünne kriechende Rhizom ist im Boden mit braunen feinen Wurzelbüscheln verankert Darauf stehen senkrecht die 50-80 cm hohen Halme mit sehr schmalen, lebhaft grünen lanzettlichen Blättern. Blüten und Früchte sind in flachen, lockeren Ähren angeordnet. Im Gegensatz zum verwandten Weizen, der seine Reservestoffe in den Körnern konzentriert, finden wir diese hier im Wurzelstock, der in der Phytotherapie häufig verwendet wird Er enthält verschiedene Kohlehydrate, Kieselsäure und antibiotischen Stoff.
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8
ALCHEMILLA VULGARIS
FRAUENMANTEL
Rosaceae
Eur, N-Afr, As, NAm
Der Frauenmantel sammelt in seinem Blattkelch Wassertropfen, die an den Rippenenden austreten und sich mit dem Morgentau vermischen. Auf feuchten Weiden, lichten Wäldern, im Gebirge auch auf Felsbändern bilden Frauen- und Silbermantel (ab 1000 m ü. M.) oft große Teppiche. Aus einem holzigen Wurzelstock sprießen verzweigte, 10-30 cm hohe Blühtriebe. Markant sind die rundförmigen Blätter, die 7-11 halbrunde. leicht gefaltete, am Rande gezähnte Zipfel bilden. Die 5- bis 7teiligen Blätter des Silbermantels sind behaart und schimmern am Rande und auf der Unterseite seidig-silbrig (Bild unten).

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9
ALLIUM SATIVUM
KNOBLAUCH
Liliaceae
Μ-As
Warm gemäßigte Zonen
Die Zwiebeln des Knoblauchs werden als Gewürz, im Orient als tägliche Nahrung und in vielen Ländern ihrer Heilwirkung wegen geschätzt. Auf einem flachen, bewurzelten Boden steht die länglich-ovale Hauptzwiebel, an der rundherum, selbständige Nebenzwiebeln (Zehen) sitzen. Sie treibt im Frühjahr einen bis 1 m hohen, runden, kahlen Blütenschaft. Der wird im unteren Teil durch röhrige Blattscheiden verstärkt, aus denen lange, schmale, flache, zugespitzte grüne Blätter wachsen. Die endständige Blüte bildet einen weißrötlichen Blütenstern, der in ein dünnes Hochblatt gehüllt ist. Der Presssaft aus der Knoblauchzwiebel enthält eine ganze Reihe wertvoller schwefelhaltiger Wirkstoffe. Die Gartenzwiebel (AHium сера) wird größer als der Knoblauch, ihre Heilwirkungen sind weniger ausgeprägt, werden aber in der Volksmedizin zu Wickeln, Umschlägen und Saftkuren empfohlen.
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10
ALLIUM URSINUM
BARLAUCH, WALDKNOBLAUCH
Liliaceae
Eur
Auf feuchten, humusreichen Böden von Laub- und Auenwäldern bildet der Bärlauch große Kolonien. Zeitig im Frühjahr erscheinen aus der mehrteiligen Zwiebel 2-3 elliptische, lanzenförmige Grundblätter, die durch ihr saftiges Grün und den würzigen Knoblauchgeruch auffallen. Sie werden für Frühjahrssalate und milde Knoblauchwürze gesammelt und frisch verwendet. Erst später wächst der Blühstengel, der am Ende einen doldigen Blütenstand mit zahlreichen schneeweißen, sechszipfligen Blütensternen trägt. Die Ameisen tragen die kleinen schwarzen Samen fort und sichern damit die Weiterverbreitung der wertvollen Heilpflanze. Sie ist im frischen Zustand am wirksamsten, also im Frühling oder das Jahr über in Form von Presssäften Die getrockneten Blätter verlieren rasch an Wirksamkeit.
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