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Geheimnisse der Hausmedizin - Wirkung ohne Umwege


Wenn eine Frau mit Wechseljahresbeschwerden zum Arzt geht, wird der ihr vielleicht demnächst raten, sich am besten ein durchsichtiges, rundes Pflaster auf die Pobacke zu kleben. Nicht irgendeines natürlich. Sondern ein medizinisches, das den Wirkstoff Östrogen enthält. Das Östrogen wird vom Pflaster zwei bis drei Tage lang kontinuierlich in die Haut abgegeben.

 Wirkung ohne Umwege

Direkt durch die Haut

Transdermale Systeme nennt die Pharmazie diese neue Therapieform. Transdermal heißt »durch die Haut«. Die Methode hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt: Herzkranke tragen ein Pflaster mit ihren Medikamenten auf der Brust, wer das Rauchen aufgeben möchte, klebt sich als Ersatzdroge ein Nikotinpflaster auf den Oberarm, und auf Schiffen kann man mitunter Passagiere sehen, die ein winziges Pflästerchen hinter dem Ohr tragen, das sie vor der Seekrankheit schützt. Auf diesem Gebiet wird in Zukunft also sicher noch einiges zu erwarten sein.

Schnell zum Einsatzort

Transdermale Systeme haben in der Tat bestechende Vorteile: Zunächst einmal den, dass der Patient nicht dreimal täglich daran denken muss, eine Pille zu schlucken. Er klebt statt dessen nur alle paar Tage ein neues Pflaster auf (die halten übrigens auch beim Duschen). Ideal also für Vergessliche und Zerstreute! Wichtiger sind aber die Vorteile für den Organismus, Transdermal zugeführte Wirkstoffe gelangen durch die Haut direkt in die Blutbahn und von da zu ihrem Einsatzort. Ohne den Umweg über Magen und Darm, den oral eingenommene Medikamente immer machen. Und während andere Medikamente stets in Leber und Nieren abgebaut werden müssen, was die Organe ganz schön belastet, bleibt dem Körper diese Arbeit bei Pflastern auch erspart. Alles in allem also eine wunderbare Sache. Allerdings ist die transdermale Therapie keine Erfindung der modernen Medizin, sondern eine uralte überlieferte Heilmethode.

Eine traditionelle Methode wird wieder modern: Wirkung durch die Haut, ohne Belastung der Organe

Erste Hilfe vom Medizinmann

Erste Hilfe vom MedizinmannAuf der ganzen Welt machten schon die ältesten Kulturvölker ihren Kranken Auflagen aus Blättern und anderen Pflanzenteilen, damit deren Wirkstoffe über die Haut in den Organismus gelangen konnten. Besonders pfiffig waren einige Indianerstämme: Sie legten rohe Fleischstücke auf die Wunden ihrer Krieger, um die heilkräftigen Enzyme aus dem Fleisch die Schmerzen lindern zu lassen. Doch das rohe Fleisch hatte nicht nur die Aufgabe einer heutigen Schmerztablette zu erfüllen. Es bewirkte außerdem, dass Verletzungen rascher heilten. Auch die Methode, heilende Pflanzenteile in Säckchen einzunähen, diese zu erhitzen und dann auf die schmerzenden Stellen des Körpers zu legen, hat eine lange Tradition. Man kann sie in vielen Indianerfilmen bewundern.

Auch in den Urvölkern Afrikas vertraute man über Generationen hinweg auf die Heilkraft pflanzlicher Umschläge. Sie wurden nach althergebrachten Rezepten zubereitet und den Kranken aufgelegt. Diese naturbelassenen Therapiemethoden waren zu Kolonialzeiten verpönt, aber heute weiß man die Wirksamkeit pflanzlicher Wickel allgemein erneut zu schätzen - und bei verschiedensten Beschwerden anzuwenden. Die Tradition der Auflagen und Umschläge auf pflanzlicher Basis ist fast so alt wie der Mensch selbst.

Kompressen gegen Schmerzen und Fieber wurden schon in den Anfängen der Menschheit aus zusammengebundenen, feuchten Blättern gemacht.

Später gab auch Hildegard von Bingen den Heilsuchenden ihre Kräuter keineswegs nur zum Einnehmen, sondern experimentierte ebenfalls mit Säckchen und Wickeln.

Die noch heute gebräuchliche ausgefeilte Wickeltechnik haben wir aber dem Pfarrer Sebastian Kneipp zu verdanken, der vom Waden- bis zum Ganzkörperwickel keinen Körperteil ausgespart hat. Er hat auch mit feuchten und trockenen Wickeln und Kompressen experimentiert, mit verschiedenen Materialien sowie mit unterschiedlicher Zugfestigkeit. Daraus hat er die immer noch aktuellen Anleitungen entwickelt.

Der Wasserdoktor

Sebastian Kneipp (1821-1897) war eigentlich katholischer Pfarrer in Bad Wörishofen. Zu den Wasseranwendungen fand er durch berühmte Vorgänger, Hahn und Prießnitz, und natürlich durch eigene Erfahrungen. Im Gegensatz zu anderen Naturheilern setzte Kneipp bei seinen Wickeltechniken mit Ausnahme von Lehm und Heilerde voll auf Wasser. Mit Erfolg, wie wir heute wissen. Diese Behandlungen perfektionierte er so, dass er sie bald ganz genau auf den Gesundheitszustand jedes einzelnen Patienten abstimmen konnte. Schon früh erkannte Pfarrer Kneipp, dass auch das Wasser für eine erfolgreiche Behandlung einige Voraussetzungen erfüllen muss. So spielen die Dosierung und die Temperatur eine bedeutende Rolle. Seine wichtigsten Verfahren sind die Bade- und Gussanwendungen sowie die Wickel. Daneben empfahl er seinen Patienten Bewegung und eine nach heutigen Maßstäben vollwertige Ernährung. Inzwischen ist die Therapie wissenschaftlich anerkannt und wird in zahlreichen Kurorten im In- und Ausland praktiziert. Das vielbesuchte »Mekka« der Kneipptherapie ist natürlich noch immer der frühere Wirkungsort des Pfarrers, Bad Wörishofen im bayerischen Allgäu.

Immer schön natürlich bleiben

Ist das Prinzip, Wirkstoffe durch die Haut in den Organismus zu schleusen, an sich schon ein sehr schonendes, so wird es noch verträglicher, wenn für Säckchen, Wickel oder Kompressen natürliche Heilkräuter verwendet werden. Diese gesundheitsfördernden Kräuter stammen übrigens keineswegs nur aus Feld, Wald und Wiese, sondern auch aus dem Küchengarten. Senf, Zwiebeln, Knoblauch, Zitronen, Honig - alles, was dem Körper als Lebensmittel guttut, wirkt auch über die Haut. Das ist nicht nur gesund, sondern bei sachgemäßer Anwendung auch frei von Nebenwirkungen.

Ganz nebenbei schonen diese Therapien aus der Küche auch den Geldbeutel. Ein Zwiebelwickel kostet nicht mehr als ein paar Groschen - dafür kriegen Sie noch nicht mal eine Packung verschreibungsfreie Halstabletten aus dem Drogeriemarkt.

Kneipp hatte übrigens schon zu Lebzeiten eine berühmte Anhängerin: Kaiserin Sisi von Österreich. Die schönheitssüchtige First Lady schlief in nassen Laken, um schlaffer Haut und Cellulite vorzubeugen.

Heilung auf die sanfte Tour

Anders als chemische Medikamente wirken Heilkräuter und deren essbare Verwandte auf zweierlei Weise. Sie lindern die ärgsten Symptome und Schmerzen, dies aber nicht so massiv und nicht so schnell wie die synthetischen Mittel. Das wird übrigens der Naturheilkunde gern als Nachteil ausgelegt, ist aber bei näherem Hinsehen einer ihrer ganz großen Vorzüge. Denn das Unterdrücken von Krankheitssymptomen »mit dem Holzhammer« hat nicht selten den Effekt, dass diese, weil sie nur unterdrückt wurden, schon sehr bald wiederkehren. Sie dürfen sich also von natürlichen Heilmitteln eine gründlichere Heilung versprechen.

Der zweite große Segen dieser natürlichen Wirkstoffe ist die Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte. Mit derartigen Therapien helfen Sie dem Körper sich selbst zu heilen. Dazu braucht er zwar etwas Zeit, lässt man ihm die aber, kann anschließend auch von einer vollständigen Heilung gesprochen werden. Zudem geht das Abwehrsystem aus einem solchen Prozess immer gestärkt hervor. Freilich gibt es Menschen, deren Abwehrkräfte nicht ausreichen, um mit einer Krankheit fertig zu werden. Sei es, weil sie bereits länger krank sind, weil sie schon älter und allgemein geschwächt sind oder weil sie mehrere Krankheiten gleichzeitig haben. In solchen Fällen mag es zu Anfang durchaus sinnvoll sein, zunächst etwas stärkere chemische Geschütze aufzufahren, um anschließend auf eine sanftere Therapie umzusteigen. Dies ist aber eine Entscheidung, die Sie Ihrem Arzt überlassen sollten.

Natürliche Heilmittel - wie die in diesem Buch vorgestellten - haben gegenüber chemischen grundsätzlich den Vorteil, für Langzeitbehandlungen hervorragend geeignet zu sein. Allein schon wegen ihrer besseren Verträglichkeit.

Wo gibt es die pflanzlichen Gesundmacher?

Wo gibt es die pflanzlichen Gesundmacher?

Vieles, was Sie für die Anwendungen aus diesem Buch benötigen, bekommen Sie beim Gemüsehändler, im Supermarkt oder Sie haben es sowieso schon in Ihrer Küche, wie etwa Zwiebeln, Kartoffeln, Essig und Honig.

Etliche Heilpflanzen können Sie in der freien Natur selbst sammeln. Vergreifen Sie sich aber bitte nicht an geschützten Pflanzen, damit die Artenvielfalt nicht noch weiter bedroht wird. Es bedarf dafür guter Pflanzenkenntnisse. Nicht wenige sehen sich nämlich sehr ähnlich -Unkundige können dann unter Umständen doch einmal eine giftige erwischen.

Heilung mit natürlichen Wirkstoffen braucht Zeit. Nehmen Sie sich diese Zeit, und gönnen Sie Ihrem Körper den Rhythmus, den er zum Überwinden der Krankheitserscheinung braucht.

Die größte Gefahr geht in der freien Natur jedoch von der Umweltverschmutzung aus. Es kann ein böses Erwachen geben, wenn Sie Heilpflanzen medizinisch verwenden, die mit Pflanzenschutzmitteln besprüht wurden oder mit Abgasen aus Fabrikschornsteinen oder Auspuffen belastet sind.

Viele Heilkräuter sind auch gleichzeitig Gewürzkräuter. Und die können Sie prima im eigenen Garten oder sogar im Balkonkasten anbauen. Auch in der Küche verwendet, sind sie gesünder, wenn sie ganz frisch geerntet wurden. Verzichten Sie unbedingt auf chemische Dünge-  oder Pflanzenschutzmittel.

Fertige Kompressen oder Säckchen unterschiedlichster Art und für die verschiedensten Anwendungsbereiche bekommen Sie in Apotheken oder Reformhäusern. Dort sind auch gute Kräutermischungen und getrocknete Pflanzen erhältlich. Für Anfänger ist dies sicherlich die beste Anlaufstelle, denn in Reformhäusern und naturheilkundlich orientierten Apotheken kann man Ihnen gleichzeitig mit fachlichem Rat und guten Tipps für die Anwendung weiterhelfen.


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